Porträt

laut.de-Biographie

Ennio Morricone

Am 10. November 1928 erblickt Ennio Morricone im römischen Stadtteil Trastevere das Licht der Welt. Mit sechs Jahre komponiert er seine ersten Stücke, mit zwölf schreiben ihn seine Eltern Lobera und Mario Morricone im Konservatorium Santa Cecilia in Rom ein. Seinem musikalischen Talent ist es zu verdanken, dass er das auf vier Jahre angelegte Studium in nur zwei Jahren absolviert.

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Ab 1942 studiert Morricone im Trompete, doch sein Hauptinteresse gilt der Kompositionslehre. Das Studium der Trompete schließt der Italiener 1946 ab. Es folgen der Abschluss im Spielen der Fanfare 1952, und zwei Jahre später beendet er sein Kompositionsstudium mit 9,5 von 10 möglichen Punkten.

Bevor er für RAI Televisione arbeitet, spielt Morricone in vielen römischen Nachtclubs. In den 1950er und 60er Jahren steht er im Dienste der Plattenfirma RCA und arrangiert Songs für z.B. Mario Lanza. 1956 heiratet Morricone seine Frau Maria Travia, die ihm vier Kinder (Marco 1957, Alexandra 1961, Andrea 1964 und Giovanni 1966) schenkt.

Seine Hauptwerk, die Kompositionen von Filmmelodien, beginnt Morricone, der gelegentlich auch unter den Pseudonymen Dan Savio und Leo Nichols arbeitet, 1961 mit "Il Federale" von Luciano Salce. Den ersten internationalen Erfolg erzielt er mit seinem weltberühmten Soundtrack zu Sergio Leones "Für Eine Handvoll Dollar" (1964). Außerhalb Italiens komponiert Morricone für Regisseure wie Polanski, Carpenter oder de Palma. 1965 schließt er sich der experimentellen Truppe "Gruppo Improvisazione Nuova Consonanza", die sich der Suche nach neuartigen Klängen verschrieben hat.

Obwohl Morricones Name hautsächlich mit dem Italo-Western in Verbindung gebracht wird, komponiert er von seinen über 400 Filmmusiken nur für ungefähr 30 Western den Soundtrack. Zweimal, 1987 und 2000, nimmt Morricone den Golden Globe für die Scores zu "Mission" und "Die Legende vom Ozeanpianisten" in Empfang. Einen Grammy kassiert der Römer ebenfalls 1987 für "Die Unbestechlichen".

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Am 18. November 2003 wird er zum Ehrensenator der Musikhochschule München ernannt. Die Krönung seines Schaffens bekommt er am 25. Februar 2007 in Form des Ehren-Oscars für sein Lebenswerk überreicht. Es bleibt vorerst sein einziger Oscar, denn obwohl er insgesamt fünfmal für den Goldjungen nominiert ist, setzt sich die Konkurrenz immer gegen ihn durch. Bis zu "The Hateful Eight": Morricones Soundtrack zu dem Film von Quentin Tarantino gewinnt 2016 den Oscar, den Golden Globe und diverse andere Auszeichnungen.

Am 6. Juli 2020 stirbt Morricone in einer Klinik in Rom an den Folgen eines Sturzes. Er wurde 91 Jahre alt.

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Surftipps

  • Ennio Morricone

    Offizielle Homepage mit Hörproben, Bildern, Biographie und und und. Schöne Seite

    http://www.enniomorricone.org/

2 Kommentare mit einer Antwort

  • Vor einem Jahr

    Durfte mit meinem Schwiegervater einige, mal mehr mal weniger gute Western über die Feiertage gucken bzw. hören und es dauert 1 Sekunde um zu erkennen dass der gute Mann den Soundtrack gemacht hat. Jeder noch so billige 70er Jahre Film wurde durch seine Arbeit aufgewertet und auch wenn man ihn sofort erkennt hat er sehr abwechslungsreiche Musik gemacht. Kann man mit Worten gar nicht würdigen.

    • Vor einem Jahr

      Noch ne Anmerkung weil ich letztens mal wieder "The Thing" geguckt habe. Mir ist es vorher nie aufgefallen, dass der Soundtrack von Morricone ist. Wie geil ist es, dass er für einen John Carpenter Film, ein Theme im John Carpenter Stil gemacht hat? Ich hab keine Ahnung wie genau das Stück entstanden ist und ob Johnny da auch mitmusitiert hat. Aber das hat mich echt von den Socken gehauen.
      Bester Horrorfilm aller Zeiten übrigens.

  • Vor einem Jahr

    Eine Top Interpretation haben immer noch die hier abgeliefert:

    https://www.youtube.com/watch?v=enuOArEfqGo