laut.de-Kritik
Die Riffmaschine live in Buenos Aires.
Review von Eberhard DoblerDas erste Livealbum seit 20 Jahren! Wahnsinn! Und es stimmt auch noch! Obwohl die Australier gefühlt jedes Jahr dieselben Tracks veröffentlichen. Folgerichtig ist auch vorliegende Veröffentlichung ein alter Hut: "Live At River Plate", aufgenommen im Rahmen der "Black Ice"-Welttour, erschien bereits vergangenes Jahr als DVD.
Nun gibts die Tonspur des Ereignisses (AC/DC hatten 2009 drei Mal in Buenos Aires gespielt) als Doppel-CD bzw. Vinyl in unterschiedlichen Artworkvarianten bzw. Fanpackages. Das letzte offizielle Liveaudiodokument "Live" von 1992 sei übrigens ebenfalls empfohlen, was nicht zuletzt am damaligen Drummer Chris Slade liegt - der Mann bearbeitete seine Felle tight und mit viel Tempo.
Damals wie heute gilt: AC/DC haben jede Menge dicker Tracks in der Hinterhand, spielen sie aber zu selten bis gar nicht. Was mittlerweile auch daran liegen könnte, dass man nicht mehr ganz die Kondition wie vor 20 Jahren besitzt, um neben all den Klassikern auch noch ein, zwei Stunden unbekannteres Material hinzuzufügen.
Die andere Seite der Medaille erstrahlt dagegen gleißend hell wie eh und je, denn die Aufnahme sitzt: Die Guitars schön körnig in den Vordergrund gemischt, Bass und Drums rollen gewohnt unspektakulär wie unverzichtbar. Dazu die fiesen Parolenhooks von Front-Reibeisen Brian Johnson: Es gibt wenige ernsthafte Rockmusiker, die die AC/DC-Riffmaschine nicht bestaunen.
Die Tracks des aktuellen Albums "Black Ice" bzw. die Riffs und Soli von "Rock N Roll Train" oder "Big Jack" fügen sich zudem nahtlos in die Reihe der Alltime-Classics ein, als wären sie schon immer da gewesen. Auch wenn die jüngeren Nummern die Begeisterung der Fans angesichts von "Dirty Deeds Done Dirt Cheap" oder "Thunderstruck" nicht toppen können.
Tracks wie "Back In Black", "Shot Down In Flames" oder "You Shook Me All Night Long" reißen mittlerweile seit 30 Jahren mit, und werden es auch noch die nächsten Dekaden tun, ob die Gebrüder Young dann noch neue Tracks veröffentlichen oder nicht. Denn die Wahrheit ist auch bei dieser AC/DC-Platte am Ende so simpel, wie sie Brian Johnson ansagt: "We don't speak very good spanish, but we speak Rock'n'Roll pretty good! Let's go!"
3 Kommentare
Das rockt wie die Seuche! Eigentlich bin ich kein großer AC/DC Fan, aber live geht das furchtbar ab
AC DC sind Überking.
Und die DVD mit der ganzen Menschenmenge ist der absolute Kracher.