laut.de-Kritik

Alternative-Rock für Erwachsene.

Review von

"Wir haben hart gearbeitet", sagte Basser Tye Zamora einmal über seine Combo. Acht Jahre nach Bandgründung gilt der Ausspruch ohne Abstriche. Unverändert auch Alien Ant Farms Vorzüge: harter Rock, ein mit seinen Emotionen spielender Sänger sowie drei Musiker, die ehrliche und hochwertige Basics abliefern. Im Studio schraubten die Kalifornier den Metal-Anteil im Vergleich zum Vorgänger aber zugunsten stilistischer Ausflüge etwas zurück.

Wer auf Alternative Rock und Metal à la Papa Roach oder Hoobastank steht, darf AAF vertrauen (sollte er nicht bereits ihren größten Hit, das Jackson-Cover "Smooth Criminal" kennen). Denn Sänger Dryden Mitchell und Co. sind alles andere als Klone. Eingespielt und erfahren, glänzt das Quartett mit dem Einmaleins harten Songwritings. Die druckvollen Gitarren von "1000 Days" eröffnen die zweite Major-Platte standesgemäß. "Drifting Apart" und "Quiet" schließen gewohnt hart und melodiös an: die AAF-Attribute schlechthin. Luftig und akustisch sorgt "Glow" dann für erste, fast swingende Abwechslung.

Die unwiderstehliche Single "These Days", ein prototypischer AAF-Rocksong, überzeugt mit dichtem Refrain und witzigem Video: Die Band postierte sich in Hollywood während der Black Entertainment Awards auf dem Dach eines Nachbargebäudes und filmte die Song-Performance - inklusive der ungläubigen Gesichter der eintreffenden Black Music-Prominenz - drei Mal, bevor die Polizei eintraf. "Never Meant" präsentiert sich dann reggae- und jazzinfiltriert, während "Goodbye" hymnisch und "Hope" mit Streichersätzen daher kommt. Beim Latin-Rock-Stück "Tia Lupé" stellt der Vierer seine musikalische Klasse unter Beweis: Laid back-Feeling auf höchstem Niveau.

AAF-Songs zeichnen sich durch dichte, zur Komplexität neigende Arrangements aus. Anstrengend, aber doch nie zu arg. Denn die Band hat den Refrain stets im Visier und weiß um die Wichtigkeit des Radioformats. Der 2001 bei einem Bandbus-Unfall schwer verletzte, aber mittlerweile wieder hundertprozentig fitte Mitchell versteht es zudem, emotionale Spannung aufzubauen: explosiv und mit guter Stimme bleibt er der perfekte Frontmann. Gleichwohl bringt "TruAnt" musikalisch nichts Neues. Rock-Freunde mit offenen Ohren bekommen aber anspruchsvolle Unterhaltung serviert.

Trackliste

  1. 1. 1000 Days
  2. 2. Drifting Apart
  3. 3. Quiet
  4. 4. Glow
  5. 5. These Days
  6. 6. Sarah Wynn
  7. 7. Never Meant
  8. 8. Goodbye
  9. 9. Tia Lupé
  10. 10. Rubber Mallet
  11. 11. S.S. Recognize
  12. 12. Hope

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