laut.de-Kritik

Der Vanden Plas-Ableger im Reich von Ghost.

Review von

Das charakteristische Gitarrenspiel von Stephan Lill und die charismatischen Vocals von Andy Kuntz prägen All My Shadows. Die beiden Köpfe von Vanden Plas präsentieren ihr neues Projekt, das laut Lill Berührungspunkte, aber keine Überschneidungen zur Prog Metal-Institution aus Kaiserslautern aufweist. Hinzu gesellen sich mit Schlagzeuger Andreas Lill und Keyboarder und Mixer Markus Teske zwei weitere langjährige Mitstreiter aus dem Vanden Plas-Kosmos. Kürzlich verließ mit Gründungsmitglied Günter Werno der Keyboarder von Vanden Plas die Band - der erste Besetzungswechsel überhaupt. Es bleibt abzuwarten, was dies für den Pfälzer Prog-Export bedeutet.

Kurz, knackig und kompakt halten die Musiker bei All My Shadows das Material, das klassischen Metal atmet und eher Savatage und Iron Maiden nachempfunden ist als Dream Theater oder Fates Warning. Ein Name wie Queensryche bietet sich an, um beide Lager zu befrieden. Wenige Taktwechsel und strukturiertes Songwriting finden sich auch auf einem Meilensteinen wie "Operation: Mindcrime". Als Anspielstipps bieten sich der Opener "Silent Waters" oder "Devils Ride" an.

"A Boy Witouth A Name" geht als Uptempo Headbanging-Stoff im Stile von Helloween oder Blind Guardian ins Ziel, garniert mit einem coolen Ende, in dem Military-Drumming auf Kuntz Lyrics über die "Killing machine" treffen. "Syrens" stampft Piano-basiert und im Midtempo gehalten in Anlehnung an die Savatage der Neunziger ins Ziel, bevor im Mittelteil ein hypnotisches Riff in eine Chor-Passage der Marke Camina Burana mündet.

Andy Kuntz beleuchtet allerlei kleine fiese Monster, die im Kopf und in Ketten die Nacht verfinstern und den Protagonisten in Träumen heimsuchen. Ob Werwölfe, Aliens oder der Teufel persönlich; das Konzept ist lose. Jeder Song steht für sich.

So ist "Eerie Monsters" ein beeindruckendes Machwerk straighter Metal-Kunst, die mit Blick auf die Gesamtkunstwerk Ghost oder Avantasia nicht unähnlich ist und dem klassischen Metal und Hardrock huldigt. Der Bezug zu spirituellen Themen oder übernatürlichen Erscheinungen lässt natürlich Querverweise zu den letzten Vanden Plas-Veröffentlichungen zu ("The Ghost Xperiment - Illumination", "The Ghost Xperiment - Awakening").

Der Titelsong ist das Klassentreffen der Geister, Unholde und Grusel-Gestalten, wirkungsvoll von den Musical-affinen Mannen umgesetzt. "Farewell" ist ein balladeskes Luftholen und behandelt thematisch Loslassen und Abschied, während "Wolverinized" dem nocturnen Wandel frönt und in dynamisch vielgestaltiger Machart den Mond anheult, während "Phantoms Of The Dawn" gewissen Blutsaugern ein kleines Denkmal setzt in Verquickung von harten und theatralischen Elementen.

Trackliste

  1. 1. Silent Waters
  2. 2. A Boy Without A Name
  3. 3. Syrens
  4. 4. Lifeforms
  5. 5. Wolverinized
  6. 6. The Phantoms Of The Dawn
  7. 7. Farewell
  8. 8. Devil's Ride
  9. 9. Eerie Monsters

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