laut.de-Kritik
Starkes Album dank der ungewohnt düsteren Stimmung.
Review von Michael EdeleBesetzungstechnisch hat es im Hause Angel Dust ganz schön gerappelt. Drummer Dirk Assmuth verließ die Band, kam aber kurze Zeit später wieder zurück und auch Bernd Aufermann kehrte den Dortmundern den Rücken. Ich war mir also nicht ganz sicher, ob die Mannschaft um die Gebrüder Banx und Sänger Dirk Thurisch noch einmal Großes vollbringen würden. Doch alle Zweifel erwiesen sich als verfrüht.
Mit Ritchie Wilkinson hat man sich einen verdammt fähigen Nachfolger ins Camp geholt, der technisch einiges auf der Pfanne hat und auch einen fetten Groove hinlegen kann. Der wird natürlich von Steven Banx am Bass und Herrn Assmuth an den Drums mächtig verfeinert. Ritchie konnte auch schon als Tour-Gitarrist von Demons & Wizards seine Fähigkeiten unter Beweis stellen.
"Of Human Bondage" hat eine ungewohnt düstere Stimmung, die der Band aber verdammt gut zu Gesicht steht. Dirk Thurisch begeistert auf einzelnen Songs mit seiner variablen Stimme, die von rau über klar bis emotional alles zu bieten hat. Das erinnert mich stellenweise ("Freedom Awaits") sogar an Warrel Dane von Nevermore, was so etwas wie das größte Lob ist, das ich vergeben kann.
Doch auch Steven Banx sollte nicht unerwähnt bleiben, gibt er doch vor allem Songs wie "Disbeliever" oder "Forever" den letzten Schliff, der jeden Track immer wieder über das Mittelmaß hinaus hebt und zu einem kleinen Klassiker macht. Was man sich genauso gut hätte sparen können, ist die Cover-Version von Seals "Killer". Der Song ist im Original einfach schon genial und konnte von Angel Dust, trotz deftiger Gitarren, nicht getoppt werden. Schade drum. Alles in allem aber ein verdammt starkes Album.
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