laut.de-Kritik

Ihr Springen zwischen allen Stilen klingt noch nicht ausgereift.

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Ich muss gestehen, dass ich nie der größte Fan von William Faulkner war, auch wenn ich persönlich "As I Lay Dying" für eines seiner besseren Werke halte. Zum größten Fan der gleichnamigen Combo wird es bei mir wohl auch nicht reichen, das liegt aber nur bedingt an den Qualitäten der Band, sondern vielmehr daran, dass sie mit ihrem Sound inzwischen einfach nur eine unter vielen sind.

As I Lay Dying versuchen, ihre Kohle mit melodischem Death Metal zu verdienen, der immer wieder durch einige Nu Metal-Elemente, wie vor allem bei Tracks wie "A Thousand Steps" oder "The Pain Of Separation", leichte Hardcore-Einflüsse und ab und zu ein paar Blastbeat Parts aufgelockert werden soll. Diese Mischung ist zwar nicht unbedingt die gängigste, aber beim Hörer schleichen sich auch leichte Zweifel ein, inwiefern hier nicht versucht wird, auf so viele Züge wie möglich aufzuspringen und alle angesagten Trends miteinander zu verwursten.

Zumindest für mich klingt das Springen zwischen all den Stilen noch nicht wirklich ausgereift. Da vor allem die Schwemme der Bands im melodischen Death/Thrash-Bereich in letzter Zeit nicht abnehmen will und scheinbar jedes Label in diesem Segment eine Band nach der anderen auf den Markt wirft, kommt mir die Mucke langsam aus den Ohren raus. Daran ändert auch das uninspirierte Geklimper von "Song 10" nichts, welches sich zwar später emotional noch steigert und leicht an die Deftones erinnert, aber wie war das mit dem Stilsammelsurium nochmal?

Schlechte Musiker sind bei As I Lay Dying auf keinen Fall am Start, und ihre Mucke setzen sie eigentlich auch recht souverän um. Ob man die CD deshalb haben muss, bleibt Geschmackssache. Wer mit genannten Musikrichtungen was anfangen kann, sollte mal ein Ohr riskieren.

Trackliste

  1. 1. 94 Hours
  2. 2. Falling Upon Deaf Ears
  3. 3. Forever
  4. 4. Collision
  5. 5. Distance Is Darkness
  6. 6. Behind Me Lies Another Fallen Soldier
  7. 7. Undefined
  8. 8. A Thousand Steps
  9. 9. The Beginning
  10. 10. Song 10
  11. 11. The Pain Of Seperation
  12. 12. Elegy

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16 Kommentare

  • Vor 21 Jahren

    Natürlich kann man "As I lay dying" vorwerfen, einfach alle Stilmittel und Stile, die sich seit geraumer Zeit wieder einer größeren Beliebtheit erfreuen zu verwursten, um Fans aus möglichst vielen Ecken zu gefallen. Wenn man das Ganze aber aus einem anderen Blickwinkel betrachtet, kommt man zu dem Schluss, dass "Frail Words Collapse" eine sehr gelungene Metalcore Melange aus Metal, Newschool Gebolze und auch leichten Göteborg Death Einflüssen ist. Wobei besonders die abwchslungsreiche Gitarrenarbeit (mal melodisch, mal dissonant, mal moshend) und das Drumming die Songs zu tragen scheint.

    Das Album geht von Anfang an nach vorne: Blastbeats, kehliges Shouting, melodisches Riffing, derbe Moshparts und hi-speed Double-Bass Breakdowns. Nach den ersten 2 Songs taucht dann in "Forever", einem der besten Songs auf dem Album, ein erster Hauch von auflockernder Melodie auf. Mit "Collision" folgt dann ein Metalstück das vom melodischen Riffing getragen wird. Gleich darauf geht es aber wieder in die vollen: "Distance is Darkness" ist einer der heftigsten und härtesten Songs auf dem Album: Ein Blastbeat Stakkato leitet den Song, um den Hörer dann mit dissonantem Riffing, kurzem Grunting und verzweifeltem Shouting zu bearbeiten und dann in einen ruhigeren Part überzuleiten.
    Beim Hören von Track 6 "Behind me lies another fallen Soldier" geht dann zum ersten mal die Sonne auf: Ein ruhiger und melodischer Anfang leitet dann in ein midtempo Stück über.

    Diese, recht ausgewogene Mischung durchzieht das ganze Album. Schade ist nur, dass Tim Lambesis (der wirklich ein kraftvolles Organ hat) in den ruhigen Parts nicht singt sondern eher einem Sprechgesang verfällt.
    Lyrisch (Alle Texte im Booklet) bewegen sich "As I lay dying" auf ähnlichen Ebenen wie z.B. Shai Hulud oder Atreyu: Verzweifelt und emotional geht es um die Vergeblichkeit der Existenz, Verlust, Liebe und Schmerz. Dabei sind die Texte leicht christlich angehaucht und wirken dabei unvermeidlich etwas pathetisch.

    Insgesamt ist "Frail Words Collapse" eine ordentliche Metalcore Scheibe, die nicht viel Neues bietet, aber dennoch von Afanng bis Ende fesseln kann. Und ich habe mich einfach unsterblich in den geilen Double-Bass verliebt, der rattert wie kein Zweiter. :D

    Metalcore Freunden, denen auch mal etwas mehr Metal als Core zusagt, kann ich diese Platte wärmstens empfehlen.

    6,5-7 von 10

  • Vor 21 Jahren

    ab den worten "Göteborg Death" habe ich aufgehört zu lesen - sorry :>

  • Vor 21 Jahren

    :D

    Die Platte ist aber schon okay.