laut.de-Kritik
Unprätentiöse Rockmusik, auf den Punkt und düster.
Review von Deborah KatonaAls ich Band Of Skulls vor mehr als vier Jahren das erste Mal traf, da hatte das Trio gerade seine erste Platte "Baby Darling Doll Face Honey" in Deutschland auf den Markt gebracht. Wir saßen mit einem Bier in der Hand in einem Backstageraum. Ich erinnere mich noch, wie kalt es dort war und was für ein Durcheinander herrschte.
Als Band Of Skulls dann die Bühne betraten, waren außer mir vielleicht noch 100 Leute gekommen, der Saal gerade einmal zu einem Viertel voll. Das ärgerte mich ziemlich. Weil ihr Auftritt wahnsinnig war. Und weil BoS zuvor so brüderlich ihre Bierration mit mir geteilt hatten und ich das ziemlich nett von ihnen fand.
2014 haben BoS den ganz großen Durchbruch immer noch nicht geschafft – aber ihr drittes Album. Viel haben sie an ihrem Ursprungskonzept dabei nicht geändert. Es gibt auf "Himalayan" Bluesanleihen, Alternativerock, Garagensounds der guten Sorte, wie immer wechseln sich Frauen- und Männergesang ab.
Hin und wieder klingt das eingängiger und balladiger als auf den Vorgängern (z.B. bei "You Are All That I Am Not", "Cold Sweat" oder "Get Yourself Together"). Doch auch Altvertrautes - nämlich unprätentiöse Rockmusik, auf den Punkt und düster – hat das Album zu bieten: Mit "Asleep At The Wheel", "Hoochie Coochie" oder "Himalayan". Durch Basshammer wie "I Feel Like Ten Men, Nine Dead & One Dying" oder "Toreador" bleiben Band Of Skulls ihrem altbewährten Konzept ebenfalls treu. Eine große Bandbreite an Sounds und Einfallsreichtung zeigt das Trio auf "Himalayan" trotzdem.
Einen weiteren Auftritt der drei möchte ich persönlich schon allein besuchen, um meinen Favoriten "I Guess I Know You Fairly Well" live zu hören. Mit Bier und von mir aus gerne auch mit mehr Leuten im Publikum. Wenn das mal nicht wunderbar wird.
1 Kommentar
BDDFH war ein grandioses Album und am besten klingen BoS auch bei den Songs so sie das Konzept von damals kopieren. Never change a running system.
Beste Songs bisher: „Himalayn“, „Toreador“ und „I Feel Like Ten Men, Nine Dead And One Dying“