laut.de-Kritik
Für Fans ein Muss, für Neulinge das perfekte Einsteiger-Set.
Review von Kai KoppMit der 5-CD-Box "Family Tree" präsentiert Björk einen grandiosen Querschnitt ihres künstlerischen Schaffens. Für Fans ein Muss, für Björk-Neulinge das perfekte Einsteiger-Set.
Für die "Best Of" (CD 1) - die auch als Einzelveröffentlichung erhältlich ist - hat Björk die Auswahl der Songs ihren Fans überlassen. Die haben sich Mühe gegeben und einen spannenden Sampler kreiert, der nicht nur ausgelutschten Singles huldigt. Deshalb plätschert aus den Boxen eine gelungene Mischung Björk'schem Liedguts, das sich auch Jahre nach den offiziellen Veröffentlichungen frisch und unverbraucht präsentiert.
Auf "Roots" (CD 2) lässt Björk uns an ihren kulturellen Wurzeln und anderen kreativen Absonderlichkeiten teilhaben. Björk singt in ihrer Heimatsprache, lässt liebliche Querflöten gegen düstere Grooves antreten und kickt den Pop mal wieder ein ordentliches Stück in Richtung Avantgarde. "Beats" (CD 3) wartet mit vier Titeln auf und riecht damit verdammt nach Bonusmaterial.
Was für Sammler und Jäger ist auch die geniale "Strings - Björk & The Brodsky Quartet" (CD 4). Mit Streichquartettarrangements zwischen zeitgenössischer und herkömmlicher Klassik und Björks auf dieses ungewöhnliche Umfeld adaptierten Melodien gelingt ihr ein wirklich großes Werk.
Die Perle der "Family Tree"-Box zementiert damit ihren künstlerischen Status auch außerhalb der von "ernsten" Musikern belächelten Pop-Welt. Björk setzt sich mit ihr ein Denkmal in der Kulturgeschichte des Abendlandes.
Interessant gestalten sich auch die von Björk kompilierten Favourites (CD 5). Der Hörer erhält einen Einblick in persönliche Highlights "as chosen by Björk" und genießt ihr musikalisches Geständnis. Zusammen mit der Fan-"Best Of" runden sie das Angebot an Lieblingsliedern harmonisch ab.
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