laut.de-Kritik

Knallt in erstklassiger Southernrock-Manier.

Review von

Mit dem selbstbetitelten Debüt haben die Jungs aus Edmonton fast schon ein Lehrstück in Sachen Southern Rock abgeliefert und damit eindrucksvoll bewiesen, dass man für diese Art Musik kein Rock-Dinosaurier wie Led Zeppelin oder Lynyrd Skynyrd sein muss.

Es reicht die selben Wurzeln zu haben und einfach frisch und frei drauf los zu rocken. Genau das tut der Opener "Blind Man", der sich schon nach dem ersten Durchlauf im Gehör verankert. Doch im Vergleich zum Debüt gehen die Jungspunde deutlich öfter vom Gas und setzen fast schon verdächtig oft auf sanfte Klänge.

Mit "Please Come In" folgt ein sehr besinnlicher Song, der zwar keine astreine Ballade ist, aber deutlich Melancholie verbreitet. Sänger Chris Robertson erinnert hier mit seiner tollen Stimme an eine Mischung aus Tantric-Sänger Travis Meeks und Darius Tucker (Hootie).

Die erste waschechte Ballade hört auf den Namen "Things My Father Said" Geigen und Klavier inklusive. Ein wenig im Stile von 3 Doors Down könnte sich so doch ein wenig Erfolg im Radio und TV einstellen.

Gleiches trifft auf die Melancholie-Brocken "Peace Is Free" und besonders "You" zu. Letzteres fällt sehr Mainstream tauglich aus, was nicht kritisch gesehen werden muss. Aber ein bisschen glatter klingt "Folklore And Superstition" insgesamt dann doch.

Allerdings hat das Quartett aus dem Süden der USA das Rocken noch lange nicht verlernt: "Reverend Wrinkle" geht sofort in die Beine, der typische Southern Rock-"Soulcreek" oder das drückende "Devil's Queen" ebenfalls. Ein wenig experimenteller geben sie sich mit "The Bitter End" - fällt der Song mit dem hohen Background Gesang im Refrain doch ein wenig aus dem Rahmen.

Die echte Überraschung bleibt allerdings "Sunrise", das in der Strophe zwar rockt, im Refrain aber in Reggae-Klänge übergeht, die irgendwie nicht so ganz zu den Jungs passen wollen.

Dann doch lieber wieder den deutlichen Tantric-Einschlag wie in "The Key". Hier lässt auch eine Überraschung in Form einer absoluten Redneck-Breitseite mit Banjo, Maultrommel und Mundharmonika aufhorchen.

Die passt allerdings deutlich besser ins Bild als erwähnte Reggae-Töne. Alles in den grünen Bereich schafft schließlich der Rausschmeißer "Ghost Of Floyd Collins", der einfach nur in erstklassiger Southernrock-Manier knallt.

Trackliste

  1. 1. Blind Man
  2. 2. Please Come In
  3. 3. Reverend Wrinkle
  4. 4. Soulcreek
  5. 5. Things My Father Said
  6. 6. The Bitter End
  7. 7. Long Sleeves
  8. 8. Peace Is Free
  9. 9. Devil's Queen
  10. 10. The Key
  11. 11. You
  12. 12. Sunrise
  13. 13. Ghost Of Floyd Collins

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