laut.de-Kritik

Überzeugend trotz der Bill-Kaulitz-Frisuren.

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Okay, ich gebe es zu. Mein erster Impuls, als ich jemals etwas von Black Veil Brides gesehen und gelesen hatte, war: Den Fuzzis ordentlich die Frisur verbeulen, sollten die mir jemals über den Weg laufen. Das hört sich für mich zwar eigentlich nach wie vor nach einer guten Idee an. Doch den Plan, das musikalische Schaffen der Bill Kaulitz-Lookalikes komplett zu verreißen, muss ich wohl vorerst verschieben.

Im Endeffekt überzeugen Black Veil Brides genauso sehr (oder wenig) wie Bullet For My Valentine. Genau wie die Jungs aus Wales haben die mittlerweile in Kalifornien ansässigen Musiker ihre Metallica-Lektion gelernt und orientieren sich an deren Werken ab dem "Black Album". So sind die Riffs im Opener "New Religion" eigentlich 'ne feine Sache. Wer sich ernsthaft daran stößt, dass man immer wieder die Möglichkeit zum Mitsingen findet, hat eh nichts verstanden.

Bandchef Andy Biersack hat nach Richie Kotzen zwar einen der beknacktesten Namen im Musicbiz, in Sachen Hooks weiß er allerdings, wo es langgeht. Das nimmt zwar, wie im Titeltrack, immer wieder leichte Lala-Dimensionen an, aber damit hat man sich bei Bullet For My Valentine oder Avenged Sevenfold ebenfalls auseinander zu setzen. Ein wenig vermisst man, dass der Kerl auch mal richtig abgeht und die Lungenflügel vibrieren lässt, aber stimmlich ist der Knabe ganz angenehm.

Keine Frage, "Set The World On Fire" kommt ohne nennenswerte Kanten daher und erscheint soundtechnisch sehr glatt gebügelt. Dass solches in Verbindung mit dem 'KISS paaren sich mit Mötley Crüe'-Outfit in den Staaten steil geht, verwundert nicht weiter. Dass der Hype auch hierzulande funktioniert, darf eher bezweifelt werden. Aber solange die Jungs auch auf der Bühne gut unterhalten, ist dagegen eigentlich nichts einzuwenden.

Das groovige, wenn auch ein wenig cheesige "God Bless You" oder das abzischende "Rebel Love Song" machen jedenfalls ordentlich Spaß. Die Ballade "Saviour" hätte man sich zwar gut und gern sparen können, aber schließlich muss man ja auch ein (amerikanisches) Zielpublikum bedienen.

Zur ganz großen Nummer werden Black Veil Brides in Europa mit Sicherheit nicht aufsteigen, aber wer sich nicht scheut, auch bei diesem lackierten Transenverschnitt ein paar Songs gut zu finden, sollte ein Ohr riskieren.

Trackliste

  1. 1. New Religion
  2. 2. Set The World On Fire
  3. 3. Fallen Angels
  4. 4. Love Isn't Always Fair
  5. 5. God Bless You
  6. 6. Rebel Love Song
  7. 7. Saviour
  8. 8. The Legacy
  9. 9. Die For You
  10. 10. Ritual
  11. 11. Youth & Whisky

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9 Kommentare

  • Vor 13 Jahren

    Ich frage mich, warum hier die Kommentare so schlecht ausfallen. Ich meine, wer die Band (3) nicht ausstehen kann, der brauch so etwas doch gar nicht erst zu lesen!? Einige scheinen wirklich nur im Internet unterwegs zu sein um zu haten. Außerdem..look like Bill Kaulitz? Schlechter Vergleich meiner Meinung nach. Ich liebe diese Band, ihr Aussehen und den Gesang. Und? Ich steh dazu. :p

  • Vor 13 Jahren

    @Cyclonos
    mehr als schön ausgedrückt. sowas als metal zu bezeichnen, das tut schon ziemlich weh.

    an sich gibts zwar auch weitaus schlechtere musik, nur fehlt hier das, was richtigen metal eigentlich ausmacht - zumindest eine gewisse tiefgründigkeit und variabilität der lieder. nachdem ich new religion und fallen angels gehoert hab, frag ich mich wirklich wo mal ein bisschen abwechslung bleibt. zwei lieder reichen natuerlich nicht um sich wirklich ein bild von ner band zu machen, aber wenns so klingt hab ich da glaub nichts verpasst

  • Vor 13 Jahren

    Was die Hater alle meinen ist mir schleierhaft. Die blicken eh nur auf das Cover und haben direkt Vorteile wie "scheiß Emos" und bewerten gleich das Album schlecht.
    Wie armselig.