Blackshine - " Lifeblood"

Die schnellsten waren Blackshine in Sachen Veröffentlichungen echt noch nie. So einen Release-Rhythmus legen sonst allerhöchstens Metallica an den Tag, aber wir wollen nicht ungerecht sein. Immerhin legen die Schweden jedes Mal ordentliche Qualität vor.

So verhält es sich auch dieses Mal mit "Lifeblood", selbst wenn zu sagen ist, dass sich der Sound der Band erheblich verändert hat. War die von der Band damals selbst kreierte Bezeichnung Goth'n'Roll für den Vorgänger "Soulless & Proud" durchaus noch gerechtfertigt, so sieht das vier Jahre später schon wieder ganz anders aus. Von Gothic sind die Jungs inzwischen vollkommen abgekommen und haben statt dessen ein ordentliches Pfund Thrash drauf gepackt.

Da ist es durchaus sinnvoll, dass die Jungs auf dem selben Label zu finden sind wie Abandoned. Nicht selten erinnern die Kompositionen von Blackshine an die bekennenden Äppelwoi-Vernichter. Schon der Opener "Cure In The Shape Of Noise" legt ein sehr saftiges Tempo vor und groovt dabei wie Schnitzel mit Pommes. Noch krasser sieht's da bei dem ordentlich drückenden "Powerghoul" und allem voran bei "Second Rate Blasphemer" aus, die zwar ausgesprochen old schoolig, aber keinesfalls altbacken klingen.

Ihrer Vergangenheit Referenz zollen sie da schon eher mit groovenden Midtempo-Nummern wie "Born A Denier" oder "Unbroken", die ein ordentliches Rock'n'Roll-Feeling verbreiten. Manch einer mag den rotzigen Charme der ersten beiden Scheibe auf "Lifeblood" vermissen, ich selbst genieße einfach zu sehr den Thrash-Faktor, den sie stattdessen einfließen lassen. Richtig modern können die Jungs nämlich auch, wie man "Burn The World" unschwer anhört. Da schwingt schon was von The Haunted mit.

Das abschließende "Denial Of Pain" packt ebenfalls nochmal die Thrash-Keule aus, klingt aber die letzten zweieinhalb Minuten als relaxtes Instrumental aus. "Lifeblood" wird bei den alten Fans vielleicht nicht auf reine Gegenliebe stoßen, ist aber ohne Frage 'ne gute Scheibe.