laut.de-Kritik
Mädchen kennen gelernt, verliebt, umgebracht.
Review von Giuliano BenassiMit einer reichen Mischung aus Genres und Zitaten ließen die Jungs aus Portland mit dem kryptischen Namen bereits 2008 aufhorchen. "Furr" sorgte damals auch in Europa für Aufsehen.
Zwei Jahre später greift das Sextett um Bandleader Eric Earley wieder tief in die musikalische Schatztruhe. Der Opener überzeugt mit einer Mischung aus Kansas' "Wayward Son", Eagles, Harmonien à la Beach Boys und Elementen aus der britischen Rock-Tradition wie Who und Beatles. Ein Stück, das die Messlatte fürs Album hoch ansetzt.
Energisch gehts mit "Laughing Lover" weiter, das an die frühen Franz Ferdinand erinnert. Anschließend ist es mit dem Mut zur Kreativität aber schon fast vorbei. Earley greift zu Akustikgitarre respektive Mundharmonika und erinnert in "The Man Who Would Speak True" an Neil Young. Mädchen kennen gelernt, in Mädchen verliebt, Mädchen umgebracht - eine klassische Murder Ballad, also.
Young'scher Einfluss, diesmal mit Klavier, macht sich auch in "Heaven And Earth" bemerkbar. Dazwischen mogelt sich noch das von den Eagles inspirierte "Love And Hate". Das Duett "The Tree" fällt süßlich aus, "Sadie" setzt als epische Ballade am Flügel den Schlusspunkt.
Okay gemacht alles, aber nicht wirklich neu. Eher klassischer Folkrock als progressiver Indiepop, mit dem sich Blitzen Trapper einst auszeichneten. Gehen den Amis etwa die Ideen aus? Oder wurde der Tourstress zu viel? Wie dem auch sei: "Destroyer Of The Void" trägt einen coolen Titel, hält aber nicht ganz, was der verspricht.
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