laut.de-Kritik

Dance, Punk, New Wave und straighter Rock.

Review von

Wenn er nicht gerade mit Blumfeld um die Ecke kommt, kann man sich auf den Musikgeschmack meines Freundes Björn absolut verlassen. So auch, als er mir eine EP von Bloc Party vor deren Support-Gig für Interpol in die Hand drückte.

Inzwischen sind Bloc Party längst dem Status des Geheimtipps entwachsen, sollte man in diesen Tagen noch jemandem als gut gemeinten Tipp mal eine EP der Londoner Band mitbringen, erntet man wohl nicht mehr als ein wissendes Lächeln. Nicht nur die mit Bravour bestandene deutsche General-Probe von Bloc Party bei der genannten Interpol-Tour dürfte an diesem Hype schuldig sein. Allen voran sind es die unerhört mitreißenden Über-Hits "Helicopter" und "Banquet", die schon längst die Dancefloors der Indie-Welt erobert haben.

Das Debüt "Silent Alarm" zeigt nun, dass Bloc Party auch noch etwas anders können, als lupenreine Knaller zu schreiben. In dreizehn Tracks mischen die Jungspunde Dance, Punk, New Wave, straighten Rock - sie wissen eben, dass man nie genug Robert Smith sein kann.

Zwischen den großartigen Auf-Die-Zwölf-Hits blitzt mit Songs wie "So Here We Are" oder dem wunderschön-tragischen "This Modern Love" auch eine etwas ruhigere, sphärische Seite der Band durch. Überhaupt ist alles so geschickt arrangiert und abgestimmt, man achte nur darauf, wie die zwei Gitarren in "Banquet" geradezu miteinander spielen.

Neben den wirbelnden Gitarren beeindruckt vor allem das unglaubliche Drumming von Matt Tong. Wann fällt einem als Nicht-Schlagzeuger schon mal auf, wie wichtig dieses Instrument für den Gesamteindruck und den Flow der Songs ist? Was gerne überhört wird, ist bei "Silent Alarm" überaus offensichtlich: die straighten und präzisen Schläge mit ihren Off-Beats sind eines der prägendsten Elemente des Bloc Party-Sounds.

Ja, sie sind tight as fuck, enorm vielseitig und so stringent, dass der Sound von Bloc Party zur unverwechselbaren Marke wird. Dieser konsequenten Platte wird Björn genauso wenig widerstehen können wie ich.

Trackliste

  1. 1. Like Eating Glass
  2. 2. Helicopter
  3. 3. Positive Tension
  4. 4. Banquet
  5. 5. Blue Light
  6. 6. She's Hearing Voices
  7. 7. This Modern Love
  8. 8. The Pioneers
  9. 9. Price Of Gasoline
  10. 10. So Here We Are
  11. 11. Luno
  12. 12. Plans
  13. 13. Compliments

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131 Kommentare

  • Vor 19 Jahren

    jaja das neue grosse ding der briten, NME und sowieso von allen. aber dieses mal kann ich den hype wesentlich besser verstehen als z.B bei franz ferdinand wobei vergleiche hier sowieso hinken.
    ausserdem wenn die sozialpädagogen bei meiner zivistelle schon unbewusst anfangen mit den beinen zu wippen wenn "banquet" läuft... naja grosses album und ich hoffe es kommt dann auch montag mit allem drum und dran pünktlich mit der post .

  • Vor 19 Jahren

    sehr großes album...irgendwo zwischen "pretty girls make graves" "hot hot heat" und den guten alten "the cure". helicopter liess jedesmal die tanzfläche brennen. "this modern love" legt u.a. nun richtig nach! juhu

  • Vor 19 Jahren

    ja ich freue mich auch schon wahnsinnig drauf... habe mir die Limited Edition gegönnt und mal bei CD-Wow bestellt. Nur irgendwie liefern die gar net :( Naja vielleicht warten sie auch noch bis zum Montag dann. :)