laut.de-Kritik
Mit Keyboards und eher nachdenklichen Texten.
Review von Giuliano Benassi1997 waren Cake mit ihrer Coverversion von "I Will Survive" ein Dauerbrenner auf Parties und alternativen Radiostationen. Die freche Umwandlung des Gassenhauers Gloria Gaynors, dem sie das Solo aus Neil Youngs "Down By The River" beifügten, war nur eines der gelungenen Stücke ihres zweiten Albums "Fashion Nugget". Ob fremde oder eigene Lieder: Die nüchterne Stimme John McCreas, seine sarkastischen Texte und die Gitarre Greg Browns bildeten eine explosive Kombination.
"Pressure Chief" zeugt sieben Jahre später davon, dass sich die Band gewandelt hat. Brown hat seine Mitstreiter längst verlassen, die Gitarre ist in den Hintergrund getreten. Neben einer Trompete setzen Cake zum ersten Mal auf Keyboards. Das Ergebnis fällt ernüchternd aus: In "Dime", "Waiting" oder "Tougher Than It Is" muten die Arrangements schon fast schlagermäßig an.
McCreas lyrische Kreationen kreisen wie gewohnt um zwischenmenschliche Beziehungen und deren Eigenheiten, legen aber eher Frust als Ironie an den Tag. "No Phone" (oder "no fun"?), "I just wanna be alone today" singt er etwa im zweiten Lied, "Take your economy car and your suitcase, take your psycho little dogs, take it all away" im dritten. "Guitar Man" befasst sich ausnahmsweise mit der Figur des Entertainers, die Coverversion fällt aber zu lasch aus, um ein Zeichen zu setzen.
So sind es lediglich einzelne Songs, die überzeugen können. Der Opener "Wheels" bietet die klassischen Zutaten eines Cake-Liedes: Gitarre, Trompete und eine einprägsame Melodie. "Carbon Monoxide" befasst sich musikalisch nett verpackt mit Umweltverschmutzung. "Too much carbon monoxide for me to bear … where's the air?" dichtet McRea dazu. "She'll Hang The Baskets" handelt von einer beziehungsunfähigen Frau, die immer wieder ausbrechen muss. Das kurze "End Of The Movie" kommt fast ausschließlich mit der Begleitung eines Banjos aus.
Natürlich soll es jedem gegönnt sein, sich zu verändern. Was auch für Bands und ihren Sound zutrifft. Leider haben Cake auf "Pressure Chief" eine wichtige Eigenschaft verloren: Die Erzeugung eines unwiderstehlichen Dranges beim Hörer, die Wiederholungstaste zu betätigen. Zwar liefern sie immer noch interessantes Material, stellenweise macht sich aber doch Langeweile breit.
9 Kommentare
Nach einer kleinen Wartezeit ist nun endlich das neue Cake Album da.
Es lief nun mittlerweile ein paar mal durch meinen CD spieler aber ich bin mir immer noch nicht ganz sicher was ich davon halten soll. Es wirkt ein wenig oede und einfallslos auf den ersten Blick. Irgendwie nichts neues. Aber dann ab und zu erwisch ich mich selber wie ich mitsinge und ein wenig mitwippe. Dei alten Cake Zutaten scheinen also doch noch zu wirken aber irgendwie ist es nicht so der grosse knaller. Vielleicht muss ich es auch ein bisschen Zeit geben.
Hat irgend jemand schon ne meinung dazu???
Wusste gar nichts von einem neuen Album,freu mich jetzt umso mehr.:)
http://www.ikstart.no/diverse/bilder/jubel…
so geht's mir, seit ich es weiß
was für ein geiles Jahr
das album braucht ne ganze weile um seinen geschmack zu entfalten. inzwischen gefällt es mir viel besser als beim ersten hören. sogar "dime" das ich erst zu schlagermäßig und elektronisch fand, hör ich gern. mein absoluter favorite immer noch end of the movie.
Nunja, man wartet jahrelang auf Neuigkeiten von Cake und dann präsentieren uns die Jungs dieses "Experiment"... ich war schon etwas enttäuscht vom neuen Sound.
Finde, auch wenn hier wahrscheinlich niemand meine Meinung teilt, "Comfort Eagle" is das beste Album der Kalifornier. Wieso kommt das nicht so an?
Comfort Eagle war zu rockig und gleichzeitig zu seicht. Diese richtig perverse Stilvermischung mit unheimlichem Groove haben sie nur auf Comfort Eagle und besonders der Prolonging The Magic gepackt. Die Comfort Eagle ist auf keinen Fall schlecht, aber sie ist nicht mehr so Cake wie die Vorgänger.