laut.de-Kritik

Originell oder nicht, Laune macht das allemal.

Review von

Cataract hatten ja schon immer Fluktuation im Line-Up, doch vor allem der ständige Wechsel am Bass dürfte die Schweizer in den letzten Jahren durchaus ein paar Nerven gekostet haben. Davon merkt man ihrer sechsten, selbstbetitelten Scheibe allerdings zu keiner Zeit was an.

Ganz im Gegenteil, zeigen sich Cataract doch mit einer Scheißegal-Einstellung und feuern "The Separation Of Life And Time" direkt nach vorne ab. Man mag den Track als typischen Metalcore bezeichnen, der zuerst ordentlich den Scheitel legt und mit einem Breakdown dann gemütlich vor sich hinwalzt.

Originell oder nicht, Laune macht das allemal - Bolt Thrower sind halt immer noch ein Einfluss, auf den man gerne mal zurück greift. Das zeigt auch das anschließende "Blackest Hour", das den Engländern fast schon ein kleines Denkmal setzt.

Vor allem die Drumarbeit von Ricky Dürst ist immer wieder fantastisch und drückt den Eidgenossen einen Stempel auf, der sie von manch anderer Band abhebt. Aber auch der Rest der Combo ist auf Abwechslung aus, und was bietet sich da besser an, als ein paar Death Grunts zu Fedis geshouteten Vocals? Die tauchen im rasen schnellen "Snake Skin" auf, das neben dem ordentlich thrashenden "Burn At The Stakes" die zweite ICE-Nummer des Albums darstellt.

Während sich auf den meisten Songs der Scheibe die Hardcore-Wurzeln immer wieder bemerkbar machen ist, davon bei "Doomed Steps" fast nichts zu hören. Thrash as thrash can, sozusagen.

Während "Deathwish" noch mal ein wenig gen Bolt Thrower schielt, tauchen bei ein paar anderen Songs Slayer-Reminiszenzen auf. Die Riffs von "Choke Down" könnten Kerry King in einer unbedachten Minute mal aus der Tasche gefallen sein und sorgen nun dafür, dass bei Cataract ein paar Halswirbel knacken. Die Nummer ist allgemein mit ein paar sehr coolen Melodien und Sounds ausgestattet und neben "Doomed Steps" mein persönliches Highlight auf dem Album. Mit einem ebenfalls fast typischen Kerry King-Solo wartet "Breeze Of The Kings" dann noch auf.

Dass sie aber auch durchaus eigenständige, interessante Melodien und Riffs schreiben und kombinieren können, macht das instrumentale "Tonight We Dine In Hell" unmissverständlich klar. Anstatt wie viele andere Bands mit akustischen Klängen vor sich hinzuklimpern, regiert auch hier die volle Gitarrenmacht. Mit "In Ashes" kriecht die Scheibe schließlich dem Ende entgegen. Fast schade, dass das Teil zur Hälfte hin noch mal an Fahrt aufnimmt, denn so ein zähes, diabolisches Ende hätte schon seinen Charme gehabt.

Trackliste

  1. 1. The Separation Of Life And Time
  2. 2. Blackest Hour
  3. 3. Snake Skin
  4. 4. Choke Down
  5. 5. Deathwish
  6. 6. Burn At The Stake
  7. 7. Tonight We Dine In Hell
  8. 8. Breeze Of The Kings
  9. 9. Doomed Steps
  10. 10. In Ashes

Videos

Video Video wird geladen ...

Weiterlesen

LAUT.DE-PORTRÄT Cataract

Seit 1998 haben die Schweizer eine neue Delikatesse im Metalcore-Sektor vorzuweisen, die sich Cataract nennt und äußerst vorzüglich in die Magengegend …

2 Kommentare

  • Vor 16 Jahren

    Nicht neu erfunden, aber auch nicht angestaubt oder langweilig. Fettes, aggressives Album, was besonders im Auto Spaß macht.. :)

    Was mir besonders an Cataract gefällt, ist die Aggression, mit der Sänger zu Werke geht. Man hat das Gesicht fast vor Augen, wie es gleich das Mikro auffrißt.

    Bin auf die Live Performance gespannt.

    M.

  • Vor 14 Jahren

    Ich hör grad das Album und bin bei Burn at the Stake angelangt. Bisher hat mir alles gut gefallen, aber vor allem Deathwish kam geil rüber, da musste ich einfach meinen Schädel dazu mosh-head-bangen! ;-)