laut.de-Kritik

Die Songs springen einem förmlich an den Latz.

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Es klingt schon seit Urzeiten relativ ausgelutscht, wenn Bands bei jedem neuen Album von ihrem bisher besten und einer deutlichen Weiterentwicklung sprechen. Meist ist das nur das übliche Blabla, aber im Falle von "Chimaira" treffen beide Bezeichnungen definitiv zu. Auf ihrem dritten Album haben die Jungs aus Cleveland sämtliche (selbst auferlegten) Barrieren durchbrochen.

Das technische Vermögen der Band konnte sich schon immer hören lassen, doch waren die ersten musikalischen Gehversuche noch zu sehr in der Psycho-Ecke angesiedelt. Das hatte sich auf "The Impossibility Of Reason" dankbarerweise schon in Richtung eines organisierten Könnens vermindert, das sich auf dem selbstbetitelten Drittwerk noch weiter offenbart.

Nach einem kurzen Tribal-Intro legen die Clevelander mit dem Doppellader "Nothing Remains" und "Save Ourselves" in bester Thrash-Manier los. Die Songs springen einem förmlich an den Latz und erinnern stellenweise gar an The Haunted, was nicht zuletzt an der guten Soli-Leistung von Rob Arnold liegt. Shouter Mark Hunter lässt die cleanen Vocals dieses Mal komplett stecken und schreit sich dafür einmal mehr die Stimmbänder knotig.

Denkt man im einen Moment noch, dass "Look Inside The Horror" einen leichten Nu Metal-Einschlag hat, so klingen im nächsten Moment schon fast epische Gitarrenmelodien durch. Das setzt sich im folgenden "Salvation" sogar ganz massiv fort, von dem richtig geilen Thrash-Solo will ich erst gar nicht reden.

Pausen sind was für Weicheier, deshalb setzt es gleich weiter dick was auf die Ohren. "Comatose" zieht das Tempo noch mal an, während "Left For Dead" in bester Slayer-Manier ein paar Riffs mit der Wucht einer Abrissbirne dem Hörer vors Gesicht setzt. Auch "Everything You Love" und "Bloodlust" setzen auf tonnenschwere Grooves, die Neudrummer Kevin Talley (Ex-Dying Fetus/Misery Index) für meinen Geschmack aber zu stumpf mit dem Doublebass zuholzt.

Zum Ende hin legen Chimaira mit "Pray For All" noch mal einen richtig fetten Hassbatzen hin, der zwischen schnellen und langsamen Parts variiert und gegen Ende ein wenig pathetisch wird. "Lazarus" macht den Sack dann zu und zeigt in knapp siebeneinhalb Minuten, für welchen Sound die Band 2005 steht: abwechslungsreichen Metal mit unglaublich viel Power, musikalischer Finesse und enormer Vielfalt.

Trackliste

  1. 1. Nothing Remains
  2. 2. Save Ourselves
  3. 3. Inside The Horror
  4. 4. Salvation
  5. 5. Comatose
  6. 6. Left For Dead
  7. 7. Everything You
  8. 8. Bloodlust
  9. 9. Pray For All
  10. 10. Lazarus

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