laut.de-Kritik
Gewohnte Kost aus Thrashriffhausen.
Review von Michaela PutzSpätestens mit ihrem letzten Album haben sich Chimaira als ernstzunehmende Vertreter des modernen Metal etabliert. Mittlerweile findet sich auch wieder der alte Drummer Andols in ihren Reihen, der die Band zuvor wegen Tour-Müdigkeit verlassen hatte. Einige Bandinterne Querelen mussten sie ausstehen, bis es heißen konnte: "Auferstehung" – "Resurrection".
Was es auf der neuen Scheibe zu hören gibt, ist zum größten Teil gewohnte Kost. Zumindest für Leute, die mit "Chimaira" auf die Combo gestoßen sind. Gerade die, wage ich zu behaupten, werden auch dem neuen Rundling einiges abgewinnen können. Denn die vor zwei Jahren gefestigten Trademarks setzen die Ohioer fort. Trotzdem feilten sie ausgiebig am Songwriting.
Der Titeltrack mit seinem fesselnden Hook geht voll auf die Zwölf und gehört zu den besten Nummern des Albums. Ansonsten knüppeln sie wieder gehörig und werfen mit thrashigen Riffs nur so um sich. Neben einigen Breaks nehmen sie, im Vergleich zur vorigen Scheibe, öfter das Tempo raus. Das erweist sich mitunter als Schwachpunkt. Es passiert mitunter, dass sie die geballte Power mit eingestreutem Geplänkel unterbrechen. Andererseits bauen sie gerade mittels dieser Elemente eine wuchtige Atmosphäre auf, wie "Killing The Beast" beispielhaft anführt.
Viele der neuen Songs hätten so auch auf "Chimaira" auftauchen können. Das Paradebeispiel hierfür ist "Worthless". Bis auf das etwas uninspirierte Solo im Mittelteil kracht die Nummer deshalb natürlich nicht weniger. Mit dem bekannten Konzept brechen sie dennoch an einigen Stellen, wie etwa beim Elfminuten-Stück "Six". Hier kommt neben dem progressiven Ansatz, der latent auch anderswo durchscheint, eine interessante Geräuschkulisse zum Vorschein. Die seltsamen Laute, die im Hintergrund zu hören sind und klingen, wie ein urzeitliches Ungetüm, stammen von einem Theremin.
Auf "Resurrection" finden sich einige packende Nummern, um nur "Killing The Beast" (auch hier ertönt das Urzeit-Monster), "Black Heart" oder den Hammer-Song "Empire" zu nennen, der einen einprägenden Abschluss für die Scheibe darstellt. Alles in allem dürften Fans, die mit Chimairas Entwicklung in den vergangenen Jahren zufrieden waren, es auch diesmal sein und bedenkenlos zugreifen.
8 Kommentare, davon 6 auf Unterseiten
Album des Jahres 2007
neeein