laut.de-Kritik
Anspruchsvoller Power-Metal mit Liebe zum Detail.
Review von Michael EdeleSeit sich Communic mit "Conspiracy In Mind" eindrucksvoll in der Szene zu Wort gemeldet haben, warten alle sehr gespannt auf die Veröffentlichungen der Norweger. War "Waves Of Visual Decay" so etwas wie das Finetuning des Sounds, so durfte man gespannt sein, was mit dem magischen dritten Album auf einen zukommt.
Anstatt sich allzu viel Gedanken zu machen, haben Communic die Flucht nach vorne angetreten und sind ihrem Stil treu geblieben. Auch auf "Payment Of Existence" gibt es technisch versierten Power Metal in teils epischer Länge, der im Fahrwasser von Nevermore seine Kreise zieht und dabei mit Melodien glänzt, die sich sofort im Gehör festsetzen. Das unterscheidet die Scheibe auch am deutlichsten vom Vorgänger, der sich doch ein gutes Stück sperriger präsentierte.
Die acht Songs auf "Payment Of Existence" sind eingängiger und trotz vieler unterschiedlicher Parts doch leicht zugänglich. Zwar sind die Parallelen zu Nevermore (oder eigentlich eher Sanctuary) nicht zuletzt wegen des ähnlich gelagerten Gesangs von Oddleif nach wie vor bemerkenswert, doch genau wie auf der Solo-Scheibe von Warrel Dane, stehen auch hier die Songs und nicht die technischen instrumentalen Finessen im Vordergrund.
Die Keyboards spielen auf dem dritten Rundling eine deutlich größere Rolle, ohne dabei unangenehm in den Vordergrund zu rücken. Anstatt auf massiven Bombast zu setzen, dürfen bei "The Abandoned One" ein paar Streicher aus der Dose für stimmungsvolle Untermalung sorgen. Da sie live in Zukunft nur noch als Trio agieren wollen, avancieren die Keys nie zum melodieführenden Instrument, sondern überlassen dies nach wie vor Gitarre, Bass und natürlich Oddleifs abwechslungsreicher Stimme.
Anspieltipps oder einen herausstechenden Song auf der Scheibe zu benennen, ist fast ein Ding der Unmöglichkeit. Zu gut sind sämtliche Tracks und zu viele liebevolle Details verbergen sich in jedem einzelnen Song. Das macht "Payment Of Existence" einmal mehr zu einer Angelegenheit, der man sich ausführlicher widmen sollte, die aber zu keiner Zeit enttäuscht. Wer sich von einer Band wie Zero Hour überfordert fühlt, aber auf anspruchsvolle Musik steht, ist hier exakt richtig.
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