laut.de-Kritik
Verzerrte Gitarren und ein Rap-Style, der im Stakkato daherkommt wie aus dem Maschinengewehr
Review von Alexander CordasEinfallsreich waren die drei Mannen um DJ Muggs bei der Benennung ihrer Platten noch nie. Milliarden und Billionen Möglichkeiten für einen ausgefallenen Namen ihres neuesten, nunmehr vierten Machwerkes, standen ihnen zur Verfügung. Doch statt einem Titel wie etwa 5 oder 618, entschieden sich die drei Hip Hop Dopeheads, der Spock'schen Logik folgend, für IV.
Vierter Output, was gibts neues?
Eigentlich nicht so sehr viel, aber im Gegensatz zur arg enttäuschenden III (Temples of Boom), krachts hier endlich wieder gewaltig. Gewohnt düstere Sounds, sogar verzerrte Gitarren und ein Rap-Style der im Stakkato daherkommt wie aus dem Maschinengewehr sorgen für Abwechslung und unkontrolliertes Zucken in den Beinen. Sie haben es geschafft, den Fuss vom Bremspedal zu heben und endlich mal wieder Gas zu geben. Songs wie "Lightning Strikes" oder die erste Single "Tequila Sunrise" wirken unverbraucht und frisch. Der Unterschied zum Vorgänger liegt bei IV im Detail. Viele Kleinigkeiten sorgen dafür, daß das Album als Gesamtwerk nicht mehr wie eingeschlafene Füsse klingt, sondern locker und flockig aus den Boxen wummert.
Soundmäßig stehen die drei dank der Fingerfertigkeit von DJ Muggs an der Spitze der Hip Hop-Liga und dort haben sie sich mit dieser Scheibe eindrucksvoll zurückgemeldet. Ich hatte Cypress Hill eigentlich keine Steigerung mehr zugetraut, ist aber angenehm, sich eines besseren belehren zu lassen. Anno '98 zeigt das Trio aus LA der Konkurrenz, wo die Standards stehen.
Für mich die positivste Überraschung der letzten Zeit.
4 Kommentare mit 3 Antworten
"im Gegensatz zur arg enttäuschenden III (Temples of Boom), krachts hier endlich wieder gewaltig" - die III ist "arg enttäuschend? Sag' mal, geht's noch? Dass das nach all den Jahren noch keiner gesagt hat, meine Fresse...
... aber na ja, okay... Einen ähnlichen Bullshit habt ihr ja bei Type O Negatives "World Coming Down" verzapft.
ein Klassiker, wie alle anderen Cypress Hill-Alben davor. 5/5!
Jo, der Megabouncer! Muss ich mal wieder an machen.
war das erste hiphop-album, das ich mir gekauft habe.
Das ist doch schon mal ein Anfang
Morgen bringe ich seit langem mal wieder paar links. Sei dabei
Forget Eminem, this is true White Rap!