laut.de-Kritik
Hommage an Sonny Crockett und Ricardo Tubbs.
Review von Daniel StraubMit diesem Release erfüllt sich Laurent Daumail einen lange gehegten Traum: Pünktlich zum Sommerbeginn erscheint sein fiktiver Soundtrack zur kultigen 80er Jahre Serie "Miami Vice". Damit verpasst der Franzose den beiden stylischen Detectives Sonny Crockett und Ricardo Tubbs eine spannende musikalische Auffrischung.
Der Release von DJ Cam hat freilich nichts mit dem klassischen Miami Vice-Soundtrack von Jan Hammer zu tun, der mit seiner Synthie-beladenen Klangästhetik ganz dem Zeitgeist der späten 80er geschuldet war. Natürlich kommen bei DJ Cam auch Synthesizer zum Einsatz, allerdings klingt sein "Miami Vice"-Soundtrack gänzlich anders als das historische Vorbild.
Mitte der 90er Jahre gehört er zu den Protagonisten des French Touch und macht sich in der Folge als hervorragender Trip Hop- und Abstract Beats-Produzent einen Namen. Das hört man auch den 14 Tracks seines "Miami Vice"-Soundtracks an, die sich zwar bei Hip Hop sowie ein bisschen Soul und House bedienen, daraus aber ihre eigene Sound-Hommage entwickeln.
Die Stücke sind wie Sequenzen eines fiktiven Soundtracks betitelt und dienen DJ Cam als Gerüst für die dramatische Entwicklung seiner Sounds: "Crockett's Theme" eröffnet mit schleppenden Sounds, "Music To Drive By" wälzt mit mächtigen Beats und den Raps von MC Eiht aus den Boxen, "Inside The Strip Club" baut eine bedrückende Stimmung auf.
Die vielfältigen Sounds auf "Miami Vice" machen DJ Cams Soundtrack zu einem Hörvergnügen, das man am allerliebsten mit ein paar Folgen der Originalserie kombinieren würde.
1 Kommentar
Hab mich sehr drauf gefreut, als ich die Ankündigung im März gelesen habe. Obwohl ich sagen muss, dass DJ Cam nach Mad Blunted Jazz stark abgebaut hat. Aber hier muss man trotzdem einfach mal reinhören.