laut.de-Kritik
Mit Vanessa Amorosi in der Gesangskabine.
Review von Kai ButterweckAngesichts eines neuen Soloalbums von Dave Startwart stellen sich Insider und Kenner vor allem eine Frage: Wer ist diesmal mit von der Partie? Und so blättert man auch anno 2013 erst mal neugierig im Booklet, ehe der Finger auf die Play-Taste drückt.
Während der Eurythmics-Founder im vergangenen Jahr auf die Gesangstalente von Joss Stone, Jessie Baylin, Diane Birch und Alison Krauss setzte, freuen sich dieser Tage Martina McBride, Vanessa Amorosi, Laura Michelle Kelly, Karen Elson, Ann Marie Calhoun und Holly Quin Rah über ein Kurzzeit-Engagement.
Dabei scheint vor allem die australische Singer/Songwriterin Vanessa Amorosi einen bleibenden Eindruck bei Herrn Stewart hinterlassen zu haben: Gleich drei Mal ("Drugs Taught Me A Lesson", "How To Ruin A Romance", "What's Wrong With Me") teilt sich die Sängerin mit ihm die Gesangskabine und sorgt gemeinsam mit dem Ringmaster Choir für einen opulenten Background, während sich weiter vorne hausgemachter Pop, Pedal-Steel-Country und Hillbilly-Sounds zu einem lockeren Ganzen vereinen.
Auch die amerikanische Country-Ikone Martina McBride grüßt beim poppigen Opener "Every Single Night" eher aus dem Hintergrund. Laura Michelle Kelly, Ann Marie Calhoun und Holly Quin Rah kommen bei ihren Auftritten ("You And I", "Lucky Numbers") ebenso wenig über den Status als Begleiterin hinaus.
Einzig Jack Whites Ex-Angetraute Karen Nelson darf sich während der triefenden Pianoballade "Nashville Snow" den Lead Vocals-Handschlag von Dave Stewart abholen und ihr markantes Organ in den Vordergrund rücken.
Die Enttäuschung über die eher durchschnittlichen Beiträge aus der VIP-Lounge des Briten hält sich jedoch in Grenzen. Der Grund dafür ist die permanent variierende Klangfarbe von Stewarts Stimme, die sich dem chilligen Rock-Pop-Country-Treiben des engagierten Instrumenten-Ensembles um Drummer Chad Cromwell (Neil Young) und Ausnahmegitarrist Tom Bukovac wahlweise charmant und knarzig ("Satellite") oder glas klar und unaufgedrängt ("Never Met A Woman Like You") zur Seite stellt.
Unterm Strich tritt der Ex-Eurythmic samt Band letztlich den Beweis an, dass er auch gut ohne eine ellenlange Gästeliste klar käme.
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