laut.de-Kritik
Heavy Treibstoff für Neo-Thrash-Metaller.
Review von Michael EdeleDie Schweden mal wieder. Kaum ein Musiker, der sich nur auf eine Band konzentrieren kann, sondern seine Finger mindestens in zwei, drei anderen Projekten mit drin haben muss. So auch bei den Jungs von Days Of Anger, die alle mal bei Scaar aktiv waren bzw. sind.
Ein neues Baby haben sie 2010 mit Days Of Anger trotzdem in die Welt gesetzt und ohne lang rumzugurken, direkt das Debüt "Death Path" aufgenommen. Wo das Label bei dem Trio allerdings Old School-Thrash raushört, soll mir mal einer erklären, denn viel deutlicher kann man sich kaum im Modern Metal oder meinetwegen auch Neo-Thrash bewegen.
Daran gibt es wohl bereits nach den ersten Minuten von "Damaged" keinen Zweifel mehr, wenn einem als Vergleiche Bands wie M.A.N., RE:AKTOR oder mit Abstrichen auch The Haunted durch den Kopf ballern.
Ballern ist auch das geeignete Verb, denn der Opener feuert aus alle Rohren und hinterlässt einzig verbrannte Erde. Vor allem Basser Alex Jonsson, der zusätzlich noch hinterm Mikro steht, schreibrüllt sich die Seele aus dem Hals. Dass der Kerl verdammt variabel mit seinen Stimmbändern umzugehen weiß, offenbart sich im weiteren Verlauf des Albums.
Das geht mit "All Pigs Must Die" gleich mal in die groovigere Richtung, die vor allem im Chorus nicht allzu weit von Machine Head entfernt ist. Noch schleppender quellen "One Way Ticket Down (To Hell)" oder auch "Stone Cold Killer" aus den Boxen und dürfte vor allem mit dem Hook im Chorus die Nackenwirbel stark beanspruchen. Auch das mörderische "Spit On Your Grave" macht in der Beziehung keine Ausnahme. Gerade in den groovenden Momenten spielen die Schweden ihre Stärken aus.
Allerdings sind Ausbrüche nach oben, wie in "Symptoms" oder "Buried Alive" auch nicht zu verachten, jedoch sollten die Jungs von abrupten Wechseln zwischen akustischen Gitarren und der Stakkato-Bridge wie in "Hands Of Evil" lieber die Finger lassen. Ansonsten darf man "Death Path" jedem Fan von modernem Thrash Metal bedenkenlos ans Herz legen.
Woran Days Of Anger vielleicht noch ein bisschen arbeiten sollten, ist die Tatsache, dass sich die Refrains weitgehend auf die bloße Wiederholung des Titels beschränken, was auf Dauer ein wenig eintönig wird. Aber das sollte ja kaum ein Problem darstellen.
3 Kommentare
Schönes Video dazu! Hört sich wirklich ganz schön neo an...
Bis zum letzten Abschnitt hat sich das ganze recht interessant angehört, aber bei sowas versteh ich wenig spaß. Das war früher bei Grave Digger schon nah an der Schmerzgrenze und seit Ektomorf fällts mir auch immer direkt auf: nervig!
stumpf ...
Die YouToube Videos sind net von Days of Anger. Das ist Gabba Schrott.