laut.de-Kritik
Um den deutschen Thrash muss man sich nicht sorgen.
Review von Michael EdeleInteressant. Es sind tatsächlich bereits wieder drei Jahre ins Land gezogen, seit "D.E.V.O.L.U.T.I.O.N." erschienen ist. Irgendwie sind Destruction dennoch ständig dermaßen präsent, dass einem die Zeit ihrer Abwesenheit gar nicht so lang vorkam. Mittlerweile wieder bei Nuclear Blast unter Vertrag, gehen sie mit "Day Of Reckoning" einmal mehr in die Vollen.
Wie nicht anders zu erwarten, gibt es im Hause Destruction genauso wenig Abnutzungserscheinungen wie bei Kreator oder Sodom. Auch Schmier und Co. haben immer noch jede Menge Feuer im Arsch und vor allen eine ganze Armada kerniger Riffs auf Lager. Dass mit dem ehemaligen UnSun-Drummer Vaaver einmal mehr ein neuer Schlagzeuger hinter der Schießbude sitzt, verkommt da beinahe zu Randnotiz, soll aber nicht unerwähnt bleiben. Schließlich macht der Junge nicht weniger her als sein Vorgänger Marc.
Die Tradition der Gastauftritte setzt das Trio auch auf "Day Of Reckoning" fort und lässt Evile-Klampfer Oliver Drake, der Mike letztes Jahr für einige Dates vertreten hat, etliche Soli einspielen. Auch der alte Band-Intimus V.O. Pulver (GurD) sowie Produzent Jacob Hansen (Invocator) und Olof Moröck von Nightrage durften Gastspiele beitragen. Die haben es stellenweise ganz schön in sich, aber das eigentliche Lob gebührt natürlich wieder Mike selbst, der seine Ausnahmestellung als versierter Thrash-Gitarrist einmal mehr unter Beweis stellt.
Mit "The Prize" und "Hate Is My Fuel" legen die Badener noch recht traditionell, wenn auch furios und rasant los. Nicht mehr ganz so geradlinig, dafür eine Spur langsamer bricht "Armageddonizer" durch die Speaker. Der Refrain mag nicht zu den größten Melodien gehören, die die Jungs je geschrieben haben, aber seis drum.
So richtig darf Mike in "Devil's Advocate" vom Leder ziehen. Allein das Riff im Chorus ist schon großartig und beweist, wie breit gefächert die musikalischen Einflüsse sind. Ein nicht weniger geniales Lead leitet in den Titeltrack ein. Egal, ob das Ding nun von Mike oder einem der zahlreichen Gäste stammt - man merkt einfach trotz aller Härte die Spielfreude.
Gerade eine Brachialnummer wie "Sorcerer Of Black Magic", die nicht nur dem Titel nach ziemlich oldschoolig ballert, rangiert im Härtebereich verdammt weit oben. Auch "The Demon Is God", das mit einem leichten Machine Head-Touch daher kommt, lässt keine Wünsche offen.
Um den deutschen Thrash Metal muss man sich offensichtlich genau so wenig Sorgen machen wie um den US-Thrash. Die Tour mit Overkill und Heathen im März dürfte jedenfalls 'ne handfeste Angelegenheit werden.
5 Kommentare
Wird gekauft.
....mal den "Müll" voter weg gevotet!!
... um die Kreativität, was die Gestaltung des Covers betrifft, scheint es aber sehr schlecht zu stehen.
Ich wurde aufgrund unzureichender Härte von Megadeth und Exodus sehr enttäuscht. Wenn Destruction gewohnte Härte vorführt, könnte ich wieder Frieden finden.
ein gutes thrash album, aber leider muß ich auch den drumsound bemängeln. mäßigt doch bitte langsam mal mit den getriggerten kicks und snares.