Die Boyband mit Sendungsbewusstsein und einer Prise Sozialkritik - das sind Tolga (Jahrgang '79), Julian ('80) und Darko ('75). Gemeinsam sind sie Die 3. Generation und nicht weniger als das Sprachrohr dieser, ihrer Generation wollen sie sein.

Sprechgesang mit kritischen Texten auf "Pop-Hop-Soße" …

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  • Vor 2 Monaten

    "Niemand kann nur Haß oder nur Liebe spür'n
    Beides hast du schon tausend mal gefühlt
    Alle Höhen und Tiefen - Es ist viel passiert

    Nur wer Gefühle zuläßt, wird auch berührt
    Im Herzen - Yo! So läuft das Spiel
    Deines Lebens - Hey! Nichts ist vergebens
    Also leb′ wie du dich fühlst..."

    Schöne, gut gealterte Deutschrap-Kombo!

    Das ist ja genau das, was ich auch immer sage:
    Wir müssen mehr Widersprüche in uns selbst vereinen.
    Wir sind durch zu viele Begrifflichkeiten geblendet, auch durch Hollywood.
    "Liebe" und "Hass" als Gegenspieler zu betrachten, ist seit jeher ein Fehlschluss.
    Es ist ein Konglomerat, ein Gefühls-Cocktail, der sich in seiner Unschärfe eigentlich jeglicher Definition entzieht.
    Dies hat Auswirkungen auf das, was wir "Wahrheit" nennen. Klar, es gibt wissenschaftliche Fakten - diese werden aber stets
    durch unsere Gefühle mitgetragen und kontextualisiert, insbesondere dann, wenn sozioökonomisch geprägte Hierarchien im Spiel sind.
    Ich stelle mir das immer so wie einen Wirbelwind vor, indem alles mit sich ringt und am Ende wird halt ein Haus mitgerissen oder nicht.
    Was genau sorgt jetzt dafür? Alles zusammen, nur die Liebe, nur der Hass oder die Weltumstände?
    Finde, dass die 3. Generation das hier ganz gut auf den Punkt bringt: Das Leben ist keine Dichotomie, sondern beinhaltet vor allem
    eines: Gefühle, Gefühle, Gefühle.

    • Vor 2 Monaten

      Kurz noch als Ergänzung:
      Die 68er-Bewegung hat natürlich hier einen besonderen Anteil daran, dass diese "konservative Verschlossenheit" (natürlich auch das Männer- und Frauenbild: Mann ist der analytische Haupternährer, spendiert 2x im Jahr Urlaub, Frau erzieht überwiegend die Kinder, etc.) sukzessive überwunden wurde.
      Auch wenn es abgedroschen klingt, aber Gefühle sind ein Großteil unserer Persönlichkeit, und diese muss durch das Grundgesetz (Art. 2, Abs. (1)) besonders
      geschützt und entfaltet werden. Wir können froh sein, dass es langsam normal wird - ohne zu pathologisieren, sich seinen Mitmenschen zu öffnen - es gehört einfach dazu.

    • Vor 2 Monaten

      Eine Kleinigkeit noch:

      In der Zeile "Es gibt ein Leben nach dem Augenblick - Das zählt" merkt man, dass Spiritualität - damals zumindest - in konkreter Form von Achtsamkeit auch über den Augenblick(!) hinaus gehen kann.
      Gut, das ist jetzt ne kalkulatorische Frage auch, was das Individuum (und da wären wir wieder beim GG) als "Leben" betrachtet.
      Ist es das nicht zu fassende JETZT? Oder ist es das (kurz bevorstehende) MORGEN?
      Für diese Zeile benötigt man einiges an Ungewissheitstoleranz, was aber auch gut ist, denn der Konsument KANN und DARF auch
      gerne mal herausgefordert werden.

    • Vor 2 Monaten

      Ach, im Übrigen muss ich bei der Zeile "Niemand ist Alleine, der Loser oder der Held" immer an die Kommentarspalte von Laut.de denken!

      Jetzt mal ganz abgesehen davon, dass an dieser Stelle die oben erwähnte "Oder-Verzweigung" lyrisch gnadenlos durchgezogen wird, obwohl
      man ja hier "Loser/Held" lyrische Parallele zu "Liebe/Hass" betrachten könnte.
      So what! Nobodoy's perfect, 3. Generation!

    • Vor einem Monat

      ... die Funkgitarre im Hintergrund wäre noch zu erwähnen. Ist mir in 24 Jahren nie aufgefallen. Lustig.