laut.de-Kritik

Alle Fäuste für die Eindeutigkeit, hier bleibt kein Geheimnis.

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Ist konsequente Zweidimensionalität nicht eben auch gekonnte Zweidimensionalität? Geschlagene vier Jahre nach "Idealism" lassen Digitalism ihren Elektrobratz in kaum veränderter Fassung wiederaufleben.

So wie schon auf "Idealism" zeichnen Jens und Isi wieder einen überschaubaren Horizont: Songtitel wie "Blitz" oder "Reeperbahn" übersetzen sie wie gehabt in Vollgas. Dann bratzt, zischt und schnappt es nach Standbeinen wie zur Hochzeit des Kitsuné-Hypes damals. Rutscht hier beinahe in Digital Hardcore-Abteile, dort in hart treibenden Techno.

Lautet der Titel hingegen "Miami Showdown", sind sie sich nicht zu schade, auf ziemlich verbrauchte 80er-Popnostalgia à la Miami Vice zurückzugreifen. Alle Fäuste für die Eindeutigkeit, hier bleibt kein Geheimnis. Und in "2 Hearts" präsentieren Digitalism uns den 2007er-"Pogo" in einer veremopoprockten Version.

Die Hamburger werden seit Jahr und Tag nicht müde, Daft Punk und die Strokes zu idolisieren. Diesmal zielen sie also mit einer Julian Casablancas-Co-Autorenschaft noch etwas konsequenter auf das Indiedisco-Publikum. Das jedoch ist bekanntlich seinerzeit eh im Hedonistenumdrehen gewonnen worden; nehmen wir "Forrest Gump" also mehr als weiteres Indie-Bekenntnis denn Eroberungsarbeit.

Was bei Digitalism vorne und hinten draufsteht, steckt nach wie vor auch im Karton. Im besten Sinne Dancepop- bis Dancefloor-funktional nimmt "I Love You, Dude" seinen Stammplatz zwischen Ad-Campaign und Clubfoot ein. An den Schalthebeln für innovativen Elektro oder nicht bloß semiplausiblen Techno dürfen gern andere werkeln. Duale Genügsamkeit fürs Sommerhoch. Oder eben: Konsequenz in 2D.

Trackliste

  1. 1. Stratosphere
  2. 2. 2 Hearts
  3. 3. Circles
  4. 4. Blitz
  5. 5. Forrest Gump
  6. 6. Reeperbahn
  7. 7. Antibiotics
  8. 8. Just Gazin'
  9. 9. Miami Showdown
  10. 10. Encore

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