laut.de-Kritik
Knackiger Punk'n'Roll Sound mit Mitsing-Refrains.
Review von LAUT-RedaktionDisco Ensemble? Dieser Name schreit nach leichtfüßigen, tanzbaren Indie-Pophymnen, die in der nächstgelegenen Disko Jungs und Mädchen in engen Hosen auf die Tanzfläche zwingen. Nix da: Disco Ensemble sind skandinavische Punk-Pop-Rocker, die sich zwar weitaus poppiger als punkig gebärden, die aber mit gängiger Diskomusik nichts am Hut haben.
Es sei denn, es handelt sich um einen Disko in Form eines dreckigen, dunklen Hardrock-Schuppens, in dem die Schuhe am bierverschmierten Boden kleben und Männer mit metallangen Haaren auf der Tanzfläche pogen. Dann würden Songs wie das kämpferische "Pitch Black Cloud" oder der bissige Albumopener - "Bay Of Biscay" - hier gut funktionieren: Knackiger Punk'n'Roll Sound, zwar frei von Überraschungen, aber durchaus wuchtig und mit einprägsamen, mitsingbaren Refrains.
Gefälliger Punkrock ist die Grundlage, auf der Miikka Koivisto (voc), Jussi Ylikoski (gui), Mikko Hakila (drums) und Lasse Lindfors (bass) ihren Überbau aus harmonischen Gesangslinien und eingängig lauten Riffs errichten. Das war bei ihren ersten drei Alben so – und so ist es auch jetzt.
Das finnische Quartett nimmt uns auf "The Island of Disco Ensemble" mit auf ihre Insel, auf der bretternde Gitarrenschübe von muskulös getrommelten Drums und einem eher zurückhaltenden Bass noch weiter nach vorne getrieben werden, so dass Sänger Miikka seine ganze Stimmkraft zusammennehmen muss, um dagegen anzuschreien.
Die wütenden Screamo-Einlagen sind inzwischen schon Markenzeichen der Band, doch gerade in den musikalischen Verschnaufpausen, in denen sich de rauhe Stimme Miikkas ganz entfalten kann, liegen die stärkeren Momente der Scheibe. "Samantha" ist ein verzweifelter Wachrüttler ("Everybody wants to push you around") für die naive junge Frau, die eben noch im selben Bett lag. "Semi Eternal Flame / Undo" erzählt von nicht mehr zu kittenden, komplizierten Beziehungskisten.
Bei "So Cold" schmeißen die Finnen die Zitateschleuder an und setzen hinter "Don't Cry for me Argentina" und "Home is where your heart ist" Elton Johns "Candle in the wind". Trennung, Schmerz, Wut und eine allgemeine Unzufriedenheit sind die vorherrschenden Themen auf dem Album.
Zugegeben: Die Songs variieren untereinander weder thematisch noch musikalisch stark voneinander, doch haben Disco Ensemble wenigstens ein Ziel in Hörweite. Das Ziel des eingängigen guten Punkrocksongs, der mal dynamisch, mal dramatisch die Grübeleien über die Schwierigkeiten des Seins untermalt – und der auch noch im Rockschuppen gut funktioniert.
Diesem Ziel kommen sie mit "The Island of Disco Ensemble" ein kleines Stückchen näher. Musik mit viel Testosteron, für Nächte voller Bierbetrunkenheit, Streit mit der Freundin, Rauferei auf der Tanzfläche und Hangover am nächsten Tag.
3 Kommentare
billige blink 182-kopie, die aber viel spaß macht WENN man gerade besoffen auf ner party ist und eh nicht so genau hinhört weil man mit ner geilen schnecke rummacht. ansonsten eher was für meine oma, leider leider, ich hatte mir viel erhofft
ja das neue album haut echt nicht wirklich rein. einziges "highlight" is für mich so cold. Man hätte sich finde ich eher auf first aid kit wurzeln besinnen sollen. da sich die herren bei der produktion ziemliche mühe gemacht haben klingt das ganze etwas zu rund und glatt. wer sich die band mal zu gemüte führen möchte sollte mit den alten sachen anfangen.
@nicht ihn nicht er (« billige blink 182-kopie, die aber viel spaß macht WENN man gerade besoffen auf ner party ist und eh nicht so genau hinhört weil man mit ner geilen schnecke rummacht. ansonsten eher was für meine oma, leider leider, ich hatte mir viel erhofft »):
was du fürne kacke labers,
wie kann man diese band ernsthaft blink 182 kopie nennen:D die musik hat rein garnix mit blink zutun,
du tust mir leid:D