Donots - " Pocketrock"

Quadratisch, praktisch - mittelmäßig. So präsentiert sich "Pocketrock", das neue Album der Donots. Die fünf Jungs aus dem Münsterland spielen eingängigen, harmonischen Alternative-Rock, Punk-Rock oder Emo-Core. Ganz wie man möchte. Und mit der Single "Whatever Happened To The 80s" haben sie ihr Händchen für zumindest einen Hit bewiesen. Viel mehr geht aber wohl nicht. Auch wenn es der Band durchaus zu wünschen wäre.

Es kommt immer auf die Sichtweise an. Gerade in Zeiten, in denen "stimmgewaltige" Container-Fuzzis die Hitparaden stürmen und Hunderte von ernsthaften Rock-Bands sich den Hintern abspielen, um dann doch in die Röhre zu schauen. Also freuen wir uns mit den Donots, dass es dieses gut produzierte Album mit ansprechenden Tracks und Melodien gibt. Irgendwie korrekt, was die da machen. Dennoch besteht für Hurra-Geschrei kein Anlass.

Die Donots erreichen den musikalischen und marketing-technischen Grundlevel, den eine Rock-Band hierzulande anscheinend haben muss, um überhaupt etwas reißen zu können. Dies ist schon schwierig genug. Wer selber Musik macht, weiß das. Und der weiß auch, dass man den US-Vorbildern in puncto Kreativität nur selten auf gleicher Höhe in die Äuglein blickt.

Ingo (voc), Alex (git), Guido (git), Jan-Dirk (b) und Eike (dr) sind angetreten, um gute Laune und Partystimmung zu verbreiten. Vielleicht liegt hier ihr (oder mein?) Problem. Die Songs sind irgendwie zu nett und für Punk-Rock zu kopflastig. Live gibt's sicher was zu moshen. Aber auf dem Silberling höre ich selten packende Riffs und der Kick-Ass-Faktor bleibt aus.

Die limitierte Erstauflage von "Pocketrock" ist übrigens mit Bonustrack sowie Multimedia-Abteilung inklusive Download-Track aufgepäppelt. Allen, die sich die Scheibe später zulegen, sei "Superhero" und "Jaded" ans Trommelfell gelegt.