laut.de-Kritik

Power Metal-Klischees und traurige Fantasy-Lyrics.

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Och nö, oder? Jetzt wird die Klischee-Keule nicht nur ausgepackt sondern dermaßen auf die Rübe gedonnert, dass ich mich ja schon selber für Conans kleinen Bruder halte und mir beim Schwertschwingen beinahe die Matte abgesäbelt habe. Allein für diese traurigen Fantasy-Lyrics, die Michael Moorcock im Grab zur Turbine werden lassen, gibts schon Punktabzug.

Dumm eigentlich, denn musikalisch gibt es nicht viel zu meckern. Wäre ja auch schändlich, denn hinter Dream Evil verbirgt sich kein geringerer als Fredrik Nordström, Inhaber des Fredman Studios und Produzent von Bands wie Hammerfall, In Flames, Dimmu Borgir und unzähligen anderen. Dass es dem Kerl nicht weiter schwer fallen sollte, geeignete Musiker zu finden, um selber mal 'ne ordentliche Mucke einzuholzen, ist klar.

Neben Fredrik, der Gitarre und Keys übernimmt, dürfte Drummer Snowy Shaw die bekannteste Nase sein, der ja schon bei King Diamond, Momento Mori und seinem eigenen Projekt Notre Dame zeigen konnte, was er drauf hat. Die zweite Gitarre bedient Gus G., der bei Mystic Prophecy und Firewind dabei war. Den Bass zupft ein Herr namens Peter Stalfors und den Gesang übernimmt Niklas Istfeldt, der bei Hammerfall schon mal im Hintergrund zu hören war.

Dass die also 'ne musikalische Harke auspacken, dürfte nicht verwundern und auch der fette Sound kann natürlich überzeugen. Doch dummerweise machen die Klischees erstens vieles kaputt und zweitens auch vor der Musik nicht halt. Den Oberklops kann man mit "The Chosen Ones" so schnell wohl nicht toppen. Da rollen sich meine Zehennägel aber bis knapp unters Knie. Wie gesagt, bei weitem keine schlechte Platte und wer wirklich jede Power Metal-Scheibe dieses Jahrtausends braucht und sich von lyrischem Murks nicht abschrecken lässt, soll ruhig mal reinhören.

Trackliste

  1. 1. Chasing The Dragon
  2. 2. In Flames You Burn
  3. 3. Save Us
  4. 4. Kingdom Of The Damned
  5. 5. The Prophecy
  6. 6. The Chosen Ones
  7. 7. Losing You
  8. 8. The 7Th Day
  9. 9. Heavy Metal In The Night
  10. 10. H.M.J.
  11. 11. Hail To The King
  12. 12. Outro

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