laut.de-Kritik
Düster-melancholischer Weltschmerz aus Stuttgart.
Review von Michael EdeleNach vier Jahren melden sich End of Green aus Stuttgart mit ihrem dritten Album "Songs For A Dying World" zurück. Ihrem Stil sind die Jungs nach wie vor treu geblieben, daran konnte auch ein Labelwechsel von Nuclear Blast zu Subzero nach dem ersten Album nichts ändern. "Depressed Subcore" nennen sie die düster-melancholische Melange aus der extravaganten Reibeisenstimme des Leadsängers Mike Huber und melodischen Gitarren-Riffs, welche die Fans seit Anfang der 90er in ihren Bann zieht und - der Albumtitel ist Programm.
Bedrohliche Balladen wie "I Hate" oder auch "Myra" lassen die scherwiegenden Depressionen der Band erahnen und den Zuhörer fast glauben, es seien seine eigenen. Mit "Black No. 1" wagen sich die fünf Schwaben sogar an ein Type O Negative-Cover heran, das aber trotz durchaus vergleichbarer Stimme der beiden Sänger deutlich weniger Kraft hat als das Original. Liest man sich die Songs von End of Green einmal komplett durch, dann kommt man schnell auf die Idee, dass hier, wenn überhaupt, nur im Keller gelacht wird. Teilweise austauschbar erscheinen die Textinhalte und behandeln stets den Weltschmerz des Songwriters. Der Sound von "Songs For A Dying World" ist jedenfalls ein ziemliches Brett und lässt über die mangelnde lyrische Abwechslung gerne hinweg sehen.
Etwas härter und noch ein wenig melancholischer als bei dem Debüt "Infinity" und dem zweiten Album "Believe My Friend" kommen die Songs diesmal daher und rocken dabei nicht zu knapp. Gothik, Alternative, Hardcore, Indie, Rock, (Nu) Metal und Doom koexistieren bei End of Green in einer harmonischen Einheit, so dass neben Balladen auch Uptempo-Kracher wie "Everywhere", "Motor" oder auch "Godsick" bestehen können. Für alle Mainstreamer bietet das neue Album auch noch ein paar Lieder zum fröhlichen Mitgrölen, wie etwa "Only One" und "Death In Veins".
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