laut.de-Kritik

Das Gezirpe von Simone Simons kommt als dünnes Stimmchen daher.

Review von

Bislang hatte ich noch nicht das Vergnügen, die Holländer von Epica live zu begutachten. Aber den Studioaufnahmen nach zu schließen, behaupte ich einfach mal, dass die Dame mit ihrem dünnen Stimmchen nicht sonderlich überzeugend wirkt.

Fans solcher Klänge wünschen mir nun bestimmt wieder die Pest an den Arsch, aber wenn ich mich an das Gepiepse einer Liv Kristine oder Xandrias Lisa auf der Bühne erinnere, bin ich schon bedient.

Keine guten Voraussetzungen für "The Divine Conspiracy" und die Scheibe bestätigt meine Erwartungen auch weitgehend. Im Bereich orchestralen Gothics mit Elfengesang und gelegentlicher Grunzeinlage sind Epica bestimmt eine der führenden Bands (und zwar vollkommen zurecht), aber wer bisher nichts mit solchen Klängen anfangen konnte, wird auch dieses Mal unbeeindruckt mit den Schultern zucken. Nichts gegen das Gezirpe von Frontlady Simone Simons, aber wenn man in einer Band mit Gitarren spielt, sollte man doch auch gegen die ankommen, oder?

Es muss ja nicht gleich eine Marta Jandova oder Sandra Nasic sein, aber ein wenig mehr als in Songs wie "Never Enough" oder "Beyond Belief" sollte in Sachen Volumen schon geboten werden. Allerdings macht eine Nummer wie "Chasing The Dragon" unmissverständlich klar, dass man ein wenig auf das alte Nightwish-Publikum schielt. Bis auf das Vokal-Gerumpel von Gitarrist Mark Jansen, könnte der Song nämlich auch von den Skandinaviern stammen.

In der Fortführung von "The Embrace That Smothers" kommen Marks Death Grunts verstärkt zum Einsatz, aber wirklich Neues kommt dabei nicht rum. Dieser akzentuierte Einsatz der Chöre ist irgendwann einfach mal zu Tode ausgereizt und latente Cradle Of Filth-Einsprengsel ziehen auch keine Wurst mehr vom Teller. Allerdings muss man Simone gegen Ende von "Living A Lie" und dem anschließenden "Fools Of Damnation" fast so etwas wie Druck auf den Stimmbändern attestieren.

Wer sich mit der neuen Nightwish-Sängerin Anette Olzon beim besten Willen nicht anfreunden kann, sollte einfach als Ersatzdroge fortan auf Epica umsteigen. Ganz so bombastisch wie die Finnen gehen die Holländer zwar nicht zu Werke, doch ohne Orchestrierung kommt keiner der 13 Tracks auf der Scheibe aus. Die Zielgruppe greift also ungehört zu und freut sich über ein gutes Album, alle anderen lassen die Finger davon.

Trackliste

  1. 1. Indigo: Prologue
  2. 2. Obsessive Devotion
  3. 3. Menace Of Vanity
  4. 4. Chasing The Dragon
  5. 5. Never Enough
  6. 6. La'petach Chatat Rovetz: The Last Embrace
  7. 7. Death Of A Dream: The Embrace That Smothers, Part VII
  8. 8. Living A Lie: The Embrace That Smothers, Part VIII
  9. 9. Fools Of Damnation: The Embrace That Smothers, Part IX
  10. 10. Beyond Belief
  11. 11. Safeguard To Paradise
  12. 12. Sancta Terra
  13. 13. Divine Conspiracy

Preisvergleich

Shop Titel Preis Porto Gesamt
Titel bei http://www.amazon.de kaufen Epica – The Divine Conspiracy €14,99 €3,00 €17,98

Videos

Video Video wird geladen ...

Weiterlesen

LAUT.DE-PORTRÄT Epica

Als Klampfer Mark Jansen 2002 bei After Forever aussteigt, muss eune hübsche Sängerin her. Seine beiden Mitstreiter Gitarrist Ad Sluijter und Keyboarder …

8 Kommentare

  • Vor 17 Jahren

    Sorry, aber wenn das eh nicht so deine Musikrichtung ist, wie kannst du dann so was schreiben? Ich als Nicht-Hip-Hop-Fan kann wohl auch keinen qualifizierten Kommentar zu einem Hip-Hop-Album abgeben. Ich finde jedenfalls das Album richtig genial und das lasse ich mir nicht kaputtkommentieren. Epica, macht bitte weiter so, ihr seid klasse........

  • Vor 16 Jahren

    @Tadde (« Sorry, aber wenn das eh nicht so deine Musikrichtung ist, wie kannst du dann so was schreiben? Ich als Nicht-Hip-Hop-Fan kann wohl auch keinen qualifizierten Kommentar zu einem Hip-Hop-Album abgeben. Ich finde jedenfalls das Album richtig genial und das lasse ich mir nicht kaputtkommentieren. Epica, macht bitte weiter so, ihr seid klasse........ »):

    Tja lass dir deine Laune nicht vom Hofnarren des Laut-Kaiserhofes verderben. Entweder haben die keinen der symh./orchestralen goth. Rock mag, oder Edele drängt sich mal wieder wegen des Schreibens als Selbstzweck nach vorne - man redet viel , hat aber wie üblich nix zu sagen.
    Dabei hat Edele doch schon alles richtig erkannt:"Epica eine der führenden Bands in ihrer Musikrichtung , und das zu Recht..." ja Fan was willst du mehr?
    Es soll eben Leute geben die auf Musik stehen wo Elfengesang zuweilen intgraler Bestandteil ist, und es einfach unpassend wäre wenn manch zarte Frontfrau mit der Stimme einer startenden Boeing losröhren täte.
    Aber wenn Edele mal groß ist, hat er das auch begriffen...;-)

  • Vor 16 Jahren

    in der heutigen Zeit macht man el. aus keiner Stimme eine Stimme, und Edeles "dünne Stimmchen" (wenn man das unisono bei all den vom "Fachmann" gerügten überhaupt so stehen lassen kann!)könnte man per Regler soweit aufdrehen das die gegen jede Guitar ankämen - des Rätsels Lösung : man will wohl nicht!
    Dampframmen-Rock spielt ne andere Abteilung.

  • Vor 16 Jahren

    Zitat (« Fans solcher Klänge wünschen mir nun bestimmt wieder die Pest an den Arsch... »):

    :lol:

    Schon scheiße wenn man sowas von Recht behält und wieder nur die hälfte gelesen wurde.

  • Vor 15 Jahren

    Warum schreibt eigentlich jemand, der sich ja offentsichtlich so ganz und garnicht mit dieser Art von Musik identifizieren kann eine Kritik darüber? Das wäre ja, wie wenn James Hetfield eine Kritik über Eminems Scheibe schreiben würde. Obwohl ich dem das sogar zutraue, aber das gehört hier jetzt nicht hin.
    Ich bin so mehr oder weniger durch Zufall auf Epica gestoßen und war von vorneherein begeistert. Es ist genau meine Musik. Und ich finde Simons klaren Sopran echt bewundernswert und die Behauptung als "dünnes Stimmchen" kann ich nicht nachvollziehen.

    Soviel dazu.
    Liebe Grüße,
    Raven

  • Vor 15 Jahren

    naja.....mögen darf man das natürlich.

    gut ist es deshalb noch lange nicht.

    eddy, der sich im übrigen hervorragend auskennt, erkennt eben die handwerkliche unzulänglichkeit und rügt dies zu recht.

    für die metallischen rhythmen fehlt hier nahezu komplett die notwendige Koloratur-Fähigkeit, das heißt eine besonderen Beweglichkeit vor allem im hohen Register.

    Dieses genre erfordert - ähnlich wie oper - ein besonders krädtiges volumen. das haben die wenigsten female voices bands im metal.