laut.de-Kritik
15 Kameras und 96 digitale Tonspuren ...
Review von Eberhard DoblerEros Ramazzotti ist der wohl größte Popstar Italiens. Obwohl er bevorzugt in seiner Heimatsprache singt, finden seine sehnsüchtigen Songs Liebhaber in der ganzen Welt. Das Abschlusskonzert der Welttour am 7. Juli in seiner Heimatstadt Rom vor Abertausenden Fans setzte der Regisseur Hamish Hamilton, den schon Stars wie Peter Gabriel, Madonna, Robbie Williams oder U2 engagierten, in Szene.
Im römischen Olympiastadion hielt der Brite 23 Eros-Hits, darunter "L'Ombra Del Gigante", "Terra Promessa, "Musica È" oder sein vielleicht perfektester Track "Cose Della Vita", mit einem immensen Aufwand von 15 Kameras und 96 digitalen Tonspuren perfekt inszeniert fest. Wer seinen Liebling auf der ausgedehnten "9"-Tour 2003/2004 nicht sehen konnte, den entschädigen Bild- und Tonqualität des Silberlings durchaus.
Hinzu kommt eine "Behind The Scenes"-DVD, die Ramazzotti eine Stunde lang auch abseits der Bühne in Moskau, Buenos Aires und Mailand porträtiert. Ob auf Sightseeing-Tour, Backstage, im Fußballstadion, beim Soundcheck, während des Gigs oder in den Stunden davor: der Fan erlebt den Musiker mit dem melancholisch-romantischen Programm hautnah.
Eros ist zweifellos ein Frauentyp (man beachte die Massen bezaubernder Konzertbesucherinnen), selbst wenn er nicht die allercoolsten Posen drauf hat. Sein öffentliches Auftreten könnte mancher sogar als arrogant empfinden. Ramazzotti aber einzig als Schmachtbarden abzustempeln, wird weder exakten Popkompositionen wie "Fuoco Nel Fuoco", noch der Begeisterung, die er entfacht, gerecht.
Unverständlich nur, dass beim "Behind The Scences"-Material zwar englische und spanische, nicht aber deutsche oder andere Untertitel anwählbar sind. Schließlich hat der Italiener hierzulande viele treue Fans.
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