laut.de-Kritik
Mitreißende Arbeiten frei nach dem Motto: eine Hand remixt die andere.
Review von Gregory BritschEiner der wirklich interessanten Aspekte elektronischer Musik ist die Angelegenheit mit den Remixen. Denn nicht wenige Mixe kitzelten schon aus der Originalversion noch einige Pfunde mehr heraus - Kategorie der sogenannten Burner - während andere als Rohrkrepierer gebrandmarkt dummerweise nicht in die Geschichte eingehen. Der Spielraum für neue Interpretationen ist vielfältig. Wie auch bei der neuen Platte von Fauna Flash. Nach dem Studioalbum nun das Remixalbum, aus "Fusion" ward "Confusion".
Let there be Daddel. Mehr, weniger oder gar nicht. Egal. So riefen Fauna Flash nach ihren Freunden und Kollegen. Die (Un)Usual Suspects, zusammengesetzt aus der Achse München-Wien (dZihan + Kamien, Stereotyp und Peter Kruder), die Berliner Scape und Dixon, den Compost Acts Salvador Group bzw. Kyoto Jazz Massive, Blue Foundation aus Kopenhagen, schließlich Charlie Dark von Attica Blues und Stephane A.. Frei nach dem Motto eine Hand remixt die andere.
Heraus gekommen sind einige geradezu mitreißende Arbeiten. Ein Konglomerat mit den Ingredienzen Jazz, Dub, Breakz, Downbeat, 2Step, Drum'n'Bass und Hip Hop. Allen voran stehen Stereotyp und Peter Kruder. Gerade Stefan Mörth alias Stereotyp verstand es hervorragend, hektische 2Step Beats mit einer rauhen Bassline und futuristischen Detroitklängen zusammen zu bringen. Mehr dem Elektro mit Diskoeinflüssen zugewandt, präsentiert sich die Version von Herrn Kruder. Packende Bassläufe und prägnante Strings beherrschen aus Kruders Sicht das Bild Tel Avivs.
Als weitere Höhepunkte wären Dixon und Scape zu nennen. Dixon fabrizierte eine mehr als deepe, zugleich schlichte Houseinterpretation von Alone Again. Scape zeichnet von Ten eine im Downtempo gehaltene Art von Elektronik Version, die schön vor sich hin werkelt. Ein mehr als rühmlicher Abschluss von "Confusion" ist "Blue Foundation" von Mother Nature als entspannt lässiger Track im Grenzbereich von Downbeat und Hip Hop.
Fusionierte Konfusion? Nope. Lediglich eine weitere Angelegenheit in Sachen mehr als gelungener Remix.
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