laut.de-Kritik
Einen Tick weniger Richtung Mainstream geschielt, bitte.
Review von Michael EdeleDass man bei einem Namen wie Five Finger Death Punch direkt an Tarantinos "Kill Bill" denkt, lässt sich beinahe nicht vermeiden. Ist auch kein Beinbruch, schließlich geben die Jungs offen zu, dass sie sich von dem Streifen zu ihrem Namen haben inspirieren lassen. Mit der tödlichen Durchschlagskraft ihrer Songs haben 5FDP aber noch so ihre Probleme.
Dabei legt die Scheibe mit "Ashes", dem Titeltrack oder "Salvation" durchaus vielversprechend los. Hier gibt es coolen Modern Metal, der mit fetten Grooves hauptsächlich im Midtempo arbeitet und durchaus Parallelen zu Bands wie Disturbed, Hellyeah oder Drowning Pool aufweist. Fronter Ivan Moody dürfte der ein oder andere von seiner alten Band Motograter kennen - und auch bei Five Finger Death Punch macht der Mann einen absolut souveränen Job.
Der Kerl kann durchaus fies durch die Gegend bellen, aber wenn es drauf ankommt, zeigt er auch Mut zur Melodie und zum unverstellten Gesang. Den beherrscht der Mann nämlich ebenfalls sehr gut, setzt ihn im Verlauf des Albums aber für meinen Geschmack ein wenig zu oft und vor alle auch zu weinerlich ein. "The Devil's Own", "White Knuckles" oder "Never Enough" tendieren da schon fast in die Atreyu-Richtung. Anfangs erinnert der Mann in den klaren Passagen noch ein wenig an Dan Swanö, dann nimmt der Jammer-Faktor aber überhand.
In Sachen Abwechslung könnten die Todespanscher ebenfalls noch ein wenig zulegen. So sind die meisten Songs mach dem 'Shouts in der Strophe, Gesang im Refrain'-Muster gestrickt. Gerade mal "The Bleeding" dreht da den Spieß um. Da das Album in den Staaten bereits seit 2007 erschienen ist, gibt es für die europäische Version zwei Bonustracks, wovon "Never Enough" auf Emo macht, "Stranger Than Fiction" aber groovt wie Sau.
Was die Gitarrenarbeit angeht, lassen die Jungs von der amerikanischen Westküste eh nichts anbrennen und fahren neben zahlreichen, verdammt fetten Riffs auch ein paar wirklich gute Melodien. Allerdings gelingt es nicht immer, die Songs von miteinhergehenden Klischees freizuhalten. Auch in textlicher Hinsicht trägt Ivan gern eine Spur zu dick auf. Einen Tick weniger Richtung Mainstream geschielt, bitte.
6 Kommentare
"Ashes" klingt ganz nett...
...der Rest von deren mySpace-Seite... na ja, muss man wohl öfters hören
@-gestrandeT- (« "Ashes" klingt ganz nett...
...der Rest von deren mySpace-Seite... na ja, muss man wohl öfters hören »):
salvation isn richtig fetter song z.B.
das album ist alles in allem eigentlich richtig gelungen
The Bleeding ist Saugeel.
bis auf ein paar liedern zündet das teil bei mir irgendwie nicht
Find die Scheibe relativ belanglos nach 5 - 6x durchhören.... Vielleicht muss ich nochmal ran, aber was ich bis jetzt wahrgenommen hab, macht definitiv NICHT Lust auf mehr...
Also das mit dem Mainstream Ding hat ich als ersten Gedanken im Kopf als ich "The Bleeding" gehört hab. Allerdings, es gibt schlimmeres. Der Groove ist gut, das muss ich sagen. Die Shouts klingen nicht nach Pappe, aber dieses Schema-Ding stimmt schon. Melodien, Riffs sind nett keine Frage. Ich würd sogar soweit gehen und zu denen aufs Konzert gehen, aber mal gucken was dabei noch so rumkommt. Wieso macht Micheal eigentlich keine Rezi zu Motograter's Debut? Würd mich schon intressieren, was der davon hält.
Zurück zur Platte: Nicht schlecht, allerdings kein unbedingtes "must have".