laut.de-Kritik
Rückschau mit Live-Tracks, Tour-Berichten und Fotos.
Review von LAUT-RedaktionNach drei Alben der irischen Punk-Folker um Sänger Dave King nun also als Rückschau auf Gewesenes und Pausenfüller für das im Winter erscheinende neue Album: "Whiskey On A Sunday". Eine Best-Of Scheibe, die Hälfte alter Hits akustisch eingespielt, die andere Hälfte live, dazu eine DVD mit 107 Minuten Band Doku sowie 20 Seiten Digipack mit Sepia-Fotos.
Das riecht nach Verwursten von altem Material, um mitzuteilen, dass man noch da ist, hat aber dennoch nicht nur Gewöhnliches zu bieten: "Laura", bisher nur als Livetrack veröffentlicht, ist eine schmissige Nummer zwischen Folklore und schnellen, lauten Gitarren bei der Dave King über eine Zerflossene krakeelt.
Bei den vier akustischen Versionen vergangener Hits hingegen zeigen sich Flogging Molly von bisher kaum gekannter Seite: die Songs kommen ohne Stromgitarren viel entspannter, aber nicht weniger intensiv daher.
Sie geben den traditionellen Instrumenten (Banjo, Akkordeon, Geige) den verdienten Raum und klingen nach ernster, ehrlicher Folk-Musik, die sich nicht hinter Krach und Schnelligkeit verstecken muss.
Genau dies passiert bei den folgenden fünf Live-Stücken aus L.A. leider wieder zur Genüge. Alles, was Folk ist, wird hier nahezu verrockt.
Auf der DVD kommen alle sieben Mitglieder ausführlich zu Wort. Ungewöhnlich stolz und ambitioniert reden sie, vor allem Dave King, über die Entstehung und die Geschichte von Flogging Mollly.
Ihren Ausführungen sind zahlreiche Live-Bilder, Tour-Berichte und Fotos zur Seite gestellt. Die DVD endet schließlich mit einem Gig für eine Radioshow dort, wo vor Jahren als Pub-Band alles angefangen hat: Im "Molly Malones'" in L.A..
Für harte Fans sicherlich ansprechend, ist "Whiskey On A Sunday" jedoch musikalisch und filmisch insgesamt ein nicht zwingender Aufguss, der kaum mehr tut, als die Wartezeit auf das reguläre vierte Album zu verkürzen.
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