laut.de-Kritik
Fette Grooves mit Brandbeschleuniger.
Review von Michael EdeleVor fünf Jahren schloss ich die Review zu "Dreams Of Death" mit den Worten, die Jungs haben leider nicht mehr so viel Feuer im Arsch wie die Kollegen von Exodus. Fieser Vergleich, muss ich gestehen, denn Exodus glühen pro Scheibe mehr als nur einen Afterburner durch. Doch auch Flotsam And Jetsam arbeiten mittlerweile wieder mit Brandbeschleunigern - wie "The Cold" eindrucksvoll beweist.
Zwar veröffentlicht man die Alben mittlerweile im Metallica-Rhythmus, aber Basser Jason hat im Interview erklärt, die Band sei mittlerweile ein reiner Luxus, den sich Flotsam in ihrem gemeinsamen Urlaub leisten. "The Cold" war schon lange angekündigt, doch anscheinend sind bei Driven Music Group, dem Label des ehemaligen Korn-Gitarristen Head, eine ganze Reihe Schnarchnasen unterwegs.
Ohne Kontakt zur Webmasterin der Flotsam-Homepage wäre die Veröffentlichung der Scheibe unbemerkt an mir vorbei gezogen - und damit auch ein verdammt gutes Album. Die Warterei hat sich definitiv gelohnt. Fragil und leise schmeicheln sich die ersten Sekunden von "Hypocrite" in den Gehörgang, ehe sich die Gitarren Bahn brechen und ein erstklassiger Thrasher das Album eröffnet. Endlich stimmt der Sound auf der Scheibe wieder: Das folgenden "Take" lässt dem interessanten Bassspiel von Jason genügend Raum, ohne die Gitarren oder den Gesang zu verdrängen.
Schon hier zeigt sich, dass Flotsam eine Mischung aus den Stärken von Alben wie "Drift" und "High" gefunden haben. Grundlegend bewegt sich die Band nach wie vor im Power/Thrash-Bereich, nutzt aber die bärenstarke, variable Stimme ihres Frontmanns, um in moderne, stellenweise alternative Bereiche auszubrechen. So pendeln der Titeltrack und das ebenfalls epische "Secret Life" zwischen akustischen, ruhigeren Momenten, heftigen Gitarren und hymnischem Chorus.
Nicht nur hier fühlt man sich von der Gitarrenarbeit fast schon ein wenig an Nevermore erinnert, ohne dabei jemals den Flotsam-Touch zu verlieren. Aber wenn man sich "Falling Short" oder "Always" anhört, könnte manches Riff auch aus dem Ärmel von Jeff Loomis stammen. So stark hat man Flotsam in Sachen Gitarrenarbeit schon lange nicht mehr erlebt. Was "Black Cloud" zudem an fetten Grooves ablässt, ist ja wohl ebenfalls klasse.
Sollte tatsächlich irgendjemand jammern, dass die Typen eh nicht mehr an die alten Stärken der ersten beiden Scheiben anschließen können, knall' ich ihm fortan "K.Y.A." (Kick Your Ass) um die Ohren. Die Nummer thrasht einem die Lungenflügel platt. Jetzt müssen eigentlich noch Nuclear Blast kapieren, dass sie die alte Garde an Thrash-Bands erst mit Flotsam And Jetsam wirklich abrunden.
5 Kommentare
Das Album ist WIRKLICH gut! "Take" ist einsame Spitze, der Refrain von "The Cold" beißt sich hartnäckig dauerhaft im Gehörgang fest, und in der Tat - "K.Y.A." fetzt wie die Sau mit 1A Sound!
das ist eher schlafbeschleuniger ...
Hab ich da was verpasst? Wieso wird dieses Album im Februar 2011 veröffentlicht? Hab das doch seit 3 Monaten im Regal stehen!
Hab ich da was verpasst? Wieso wird dieses Album im Februar 2011 veröffentlicht? Hab das doch seit 3 Monaten im Regal stehen!
grandioses album und wird immer besser
produktion gefällt, riffs gefallen, starker gesang und das ganze ding schiebt einfach mit kraft durch die boxen dass es eine wucht ist 3