laut.de-Kritik
Solo-Aufgalopp der Hardcore-Rapper von Onyx, die Erste.
Review von Stefan JohannesbergOnyx Solo-Alben die erster Teil. Fredro Starr, Ghetto-Thug der Hardcore-Rapper Onyx, eröffnet mit "Firestarr" die bandinterne Battle um die Gunst der Headz. Sein Partner Sticky Fingaz wird bald mit der Platte "Black Trash" folgen. Die Chancen stehen jedoch denkbar schlecht für Fredro, da Sticky schon ordentlich Vorschusslorbeeren absahnen konnte. Und nach Anhören der Scheibe scheint es wirklich so, als würde Fredro Starr als Verlierer aus den Boxen gehen.
Die vorhersehbare Niederlage liegt aber nicht nur an Sticky Fingaz Stärken, sondern zum größten Teil an Mr. Starr selbst. Sein Flow ist angenehm unaufdringlich, und die Lyrics sind nicht ganz so prollig wie erwartet. Die Beats sind aber leider nur unterer Durchschnitt. Innovatives oder sogar die Tomekksche Seele der Hip Hop-Musik sucht man vergebens. Es dominieren 08/15 Synthie-Sounds, die mit den handelsüblichen, hektischen Rhythmen unterlegt sind.
Ausnahmen bestätigen ja die Regel, und so finden sich mit "What If", "Perfect Bitch" und dem Remix von "Save the last dance" ganz annehmbare Songs auf "Firestarr". Das Was-wäre-wenn-Thema hat uns zwar Q-Tip Anfang der Neunziger auch schon erläutert, doch Fredro droppt ein paar lustige Zeilen. Gleiches gilt für "Perfect Bitch". Hier bastelt er sich aus allen bekannten Erotik-Stars dieses Planeten seine perfekte Frau. ("Den Arsch von Jennifer Lopez, die Brüste von Janet Jackson usw.").
Der Remix lebt von einem hübschen Cyndi Lauper-Sample. "True Colors" erfreut sich ja in letzter Zeit einiger Beliebtheit. Neben Fredro coverten auch Leatherface und Phil Collins den Mega-Hit der Achtziger. Was das mit Herrn Starr zu tun hat? Nichts, und fast genauso wenig ist mir von seinem Album auch am nächsten Tag hängen geblieben.
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