laut.de-Kritik
Zwischen Kitsch und Kunst.
Review von Kai ButterweckDas Album an der Spitze der Charts und Gold für die erste Single: Mit der bisherigen Ausbeute ihres Zweitwerks "Liebe Ist Meine Religion" können Frida Gold wahrlich zufrieden sein. Um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, zogen die Mannen um Frontfrau Alina Süggeler vor einigen Wochen im Zuge der von MTV und VIVA initiierten "Road To Amsterdam"-Live-Offensive alle Stecker und präsentierten ihr gefeiertes Album live und unplugged. Ort des Geschehens: die Wuppertaler Trinitatis-Kirche, eine Location, wie gemacht für ein intimes Stelldichein von großen Gefühlen und honigsüßen Melodien.
"Wir waren ziemlich angespannt vor dem Auftritt", sagt die Sängerin. Das hört man zu Beginn des Albums auch. Die Formation braucht einige Minuten, um sich warm zu spielen. Vor allem das Aushängeschild der Band driftet im Refrain des Openers "6 Billionen" hin und wieder aus der Spur.
Beim anschließenden "Liebe Ist Meine Rebellion" sitzen dann alle Beteiligten endlich fest im Sattel und begeistern die anwesenden Lauscher mit aufwühlenden Kammer-Arrangements und geballten Fäusten in Herzform. Statt gepimpter Beats und opulenter Synthies regieren seichte Piano-Rhythmen und zart geschlagene Akustik-Akkorde.
In reichlich Hall gebettet, entwickeln sich umgarnende Refrains zu majestätischen Fingerzeigen in Richtung Herz und Hirn. Die Menge tobt, trampelt mit den Füßen und spendet so laut Beifall, dass den Geistlichen im Backstagebereich die Knie zittern.
Frida Gold halten mit geballter Spielfreude dagegen und beweisen auf Songs wie "Die Dinge Haben Sich Verändert" und "Rosegarden", dass Herzschmerz-Predigten auch im engen Unplugged-Klangkorsett noch genug Luft zum Atmen bekommen.
Im Rausch der Gefühle läuft man natürlich auch Gefahr, sich hin und wieder in Kitschwelten zu verlieren. Auch Frida Gold ziehen sich beim Versuch des Spagats zwischen Kitsch und Kunst gegen Ende der Vorstellung eine leichte Zerrung zu ("Miss You", "Deine Liebe"). Doch glücklicherweise steht mit dem abschließenden Debüt-Track "Wovon Sollen Wir Träumen" gleich die passende Salbe parat. Somit gelingt es den Verantwortlichen, größeren Schaden zu vermeiden.
18 Kommentare mit 57 Antworten
Also beim Cover hätt man sich ruhig mehr Mühe geben können, das krieg ich in 5 Minuten mit Paint genau so gut hin.
hat denn dein bildschirm genau das coverformat ?
Diese Frau steht für alles was in der deutschen Musikbranche falsch läuft. Bei der zählt öffentliches Auftreten mehr als die Musik, sie profiliert sich als angebliche Expertin und ist ja soooooo en vouge mit ihren kurzen Haaren und was kommt bei all dem raus? SCHEISSMUSIK! Und für das was sie mit "Freed from Desire" gemacht hat gehört sie erschossen! Wie kann man so einer Bratze eigentlich erlauben so ein tolles Lied zu verhunzen?
...also Bratze jetzt Sinne einer abwertenden Bezeichnung für eine Frau, einer Schürfwunde oder einem Handy?
FOTZE!
Hey Sancho, die Dame scheints dir ja richtig angetan zu haben ... verleibt?
also öffentliches auftreten gehört wohl zu musikern irgendwie dazu. es sei denn, man singt in der badewanne.
ich hoffe, du hast deine schrotflinte gut im schrank verschlossen und vor dir in sicherheit gebracht.
gestern wolltest du pandas erschießen, heute ist es eine frau.
im übrigen ist das urinal von "freed from derise" (gala) schon mir unangenehme musik, da ist es nicht erstaunlich, das ein cover davon mich nicht begeistern kann.
Oh man ich wollte es eigentlich schon bei deinem Metalsplitterkommentar schreiben aber habe mich zurückgehalten weil ich dachte, du meinst es nciht so. Da du mir nun die Gelegenheit gibst es doch zu schreiben hier meine eigentliche Nachricht an dich: Halt doch einfach mal die Fresse!
du hast doch mit dem gekeife angefangen, nicht ich.
jawohl manback - der rheinländer aus dem ruhrpott.
du bist der einzige hier, der souverän alles im griff hat.
das gefällt mir.
...was hab ich denn jetz schon wieder gemacht? Bin kein Rheinländer und auch nicht aus dem Ruhrpott...
das hast du aber kürzlich geschrieben, als du den begriff "bracke" gedeutet hast ! rappelez-vous ?
nein, habe ich nicht.
Was ist denn bitte eine Bratze?
✖
harry_manback Vor 9 Tagen
Bratze
abwertende Bezeichnung für eine Person, meist eine Frau; die Gründe, weshalb jemand als Bratze bezeichnet wird, sind äußerst vielfältig und nicht immer nachvollziehbar. Die Einstufung als Bratze geschieht wohl meist aus individuellen Motiven. So ist z.B. für einige Anke Engelke Deutschlands Bratze Nr.1! Zitat aus dem Web: irgendwie abartig "und nu ratet ma was die Bratze von Politesse antwortete?..." Steigerung: Hammerbratze, Hyperbratze, Kackbratze, Hohlbratze. Meist ist eine Bratze jedoch eine schrecklich geschmacklos oder gar nuttig angezogene und aufgetakelte Frau. (Siehe die zahlreichen Kommentare) Jemand kann auch bratzig sein. Als Steigerung von bratzig gibt es noch hohlbratzig. Im Ruhrgebiet ist eine Bratze übrigens, anders als im übrigen Rheinland, oft eine attraktive Frau. Damit steht es im Widerspruch zu den rheinischen Mundarten, in denen ein "dickes, plumpes Weib" als Pratze bezeichnet wird.
Im Isselburger/ Bocholter Raum kann die Bratze oder auch Bratz eine Schramme, eine Schürfwunde oder einen Lackschaden bezeichnen (siehe dazu auch das Stichwort Bratsch). Ganz aktuell aus dem Ruhrpott: also hier schriebtest du über brake (black sabbeth)
Also ich würd der geben....
@ Wal: Das war alles zitiert, du Held. Quelle habe ich darunter angegeben.
ich könnt vom Ruhrgebiet nich weiter entfernt sein
na gut, dann weiß ich schonmal, wo du nicht her bist
Freed From Desire ein tolles Lied? Dann ist Groenemeyer ein großer Lyriker, Alina Süggeler gutaussehend und Naidoo ein Intelektueller.
Bwhahahahahhaaa, voll das L vergessen!
wo, bei grönemeyer ?
Haha, Freed from Desire. Sancho Du bist so ein Lappen!
Also die Alte ist auf jeden Fall ziemlich heiß. Mehr braucht man von Pop-Mucke ja nicht erwarten, als ne fickbare Alte in knappen Kostümen. Passt doch.
Knallen würd ich die auch.
Craze würde wohl auch Cracknutten poppen. Hauptsache er darf mal ran.
Reissbrettprodukt für die Beliebigkeitsradiostationen dieser Nation. Lieber 20 Frei.Wilds als noch eine mehr von diesen "Elektro-Pop-Rock Bands mit Frontmäusschenblickfang".
nichts ist furchtbarer als diese deutschpoppigen schmalspurkünstler, die von echter poesie und spiritualität soweit entfernt sind wie ein che quevara shirt von der (r)evolution. nena läßt schön grüßen. jeglicher buddhismus und die bauchlandenhaft vorgetragene philosophie verkommt hier zur markentauglichen fußnote eines oberflächlich popkulturellen rotzes. gut, dass es noch andere gibt, die liebe und poesie nicht so erbärmlich degradieren.
schicken wir die tante frida mal mit unheilig und spottfreunde stiller ins ausland und man weiß, warum die internationale showbizwelt über uns lacht. zu recht!
naja, ich denke in jedem land dieser erde lässt sich ähnlich viel pseudokünstlerischer scheisskack finden wie in deutschland. "wir" lachen doch auch über so viele ausländische acts. dass die internationale showbizwelt über "uns" lacht habe ich so noch nie vernommen, ist das tatsächlich so, oder nur dein subjektiver eindruck, herr böser anwalt?
Dieser Kommentar wurde vor 10 Jahren durch den Autor entfernt.
at berber: das ist ja nachprüfbar. der unterschied: bei uns werden viele solcher projekte, wie die genannten, eben "weltbekannt in germany". woanders interessiert sich weder in frasnkreich, noch england oder amerika jemand ernsthaft für kram wie frida, xavier, silbermond, ich & ich oder tim bendzko. das ist für den 2.größten musikmarkt weltweit ja schon etwas tragisch. ande4re länder polarisieren mehr. das kann man richtig hassen oder lieben. sowas wie das hier und die genannten sind einfach nur egal.
at wildfang: was ist schon normal?
natürlich spreche ich im echten leben auch so.
das funktioniert auch im gespräch mit so unterschiedlichen leuten wie der w, alien sex fiend, alice cooper oder james blunt ganz gut.
wenn es schwer ins ohr geht, muss es ja nicht immer am verfasser liegen....
Dieser Kommentar wurde vor 10 Jahren durch den Autor entfernt.
mit anderen Worten:
wenn du zu doof bist ist das dein Problem.
das ist keine angeberei. ich wollte dir nur deine eigentlich unverschämte frage um die ohren wickeln. die wahrheit ist doch: du hast ein problem mit meinen texten (vor allem frei.wild-rezi, ne?) und/oder meiner art und kommst deshalb so bollerig offtopic und persönlich. das gesagte selbst interessiert dich ja anscheinend inhaltlich nicht. da schallt es dann aus dem wald ebenso arrogant zurück, wie du hereinrufst. aktion-reaktion, lieber wildfang.
Was das mit den Sportis immer soll - die haben doch nie behauptet, große Kunst zu schaffen ...
Was den Rest anbelangt, gibt's meine volle Unterstützung.
Ich frag' mich aber immer, ob die restliche Welt echt nicht ihre Unheiligs, DJ Ötzis und Co. hat - oder ob die einfach nicht bis hierher durchdringen.
Allein die ganze Schlagerwelt: Was hört denn ein Ami oder Franzose, der bei uns zu den Schlager-Fans zählen würde? Country? Bzw. Chansons?
Hip Hop.
immer wieder die gleiche frage:
ist die musik die mir gefällt, die mich stimuliert im konsens mit der meinung der "fachleute" ?
haben die einen professionellen,rationellen kriterienkatalog, der unweigerlich zu einer nahezu wissenschaftlichen beurteilung führt, was gut ist und was nicht !
ich bin dafür, zu sagen: laissez faire ! jederfühlt sich subjektiv von musik angesprochen, es kann überhaupt nicht anders sein !
anwalt ! du versuchst uns auch mit argumenten davon zu überzeugen, was qualität hat und was nicht ! aber trotzdem wertest auch du, wie viele, nach deinen empfindungen. das ist richtig so, aber natürlich für einen beruflichen musikkritiker nicht so einfach.
was mir nicht gefällt, ist deine pauschale betrachtung der deutschen künstler - oder derer, die sich dafür halten. kann es auch daran liegen, dass es leichter fällt, die texte der muttersprache einfacher zu erfahren-manchmal auch zu erleiden.
@Schnuddel naja vielleicht so Easy-Listening Kram
ich meine das nicht pauschal, lieber wal. ich spitze allerdings neben der seriösen argumentation gern zu. natürlich gibt es tolle deutsche und heimatsprachige künstler. viele sogar. heinz ratz' strom und wasser, blixa, hanns söllner,reinhard mey....massenhaft weitere....aber diese industriepop-prosoeben-schleimerei, wo alle die lieder des anderen singen könnten (und ja auch mitunter tun) ohne dass es groß auffiele und die bei uns dennoch zu gefeierten stadionacts werden....ja, das ist schon ein phänomen hierzulande, finde ich.
...
und in "Amerika" ist das ganz und gar anders ?
von der beringstraße bis feuerland ?
vieles hat immer mindestens 2 seiten. populärmusik lebt von breiter zustimmung. diese wird meist von jungen leuten getragen. 20 jährige nehmen die dinge anders auf als 50 jährige. so war das schon immer, so wird es bleiben.
elvis presley, die beatles, deep purple : wenn ich mal alte filmausschnitte betrachte, sehe ich die kreischenden mädchen und buben;15 jahre alt. die empörung der damaligen erwachsenengeneration war groß.
anfang der siebziger gerieten die fans aus dem häuschen, wenn jedes stück improvisiert wurde und ellenlang gitarren- oder schlagzeugsolos zelebriert wurden. eine antwort darauf, dass es technisch möglich wurde, eine single länger als 180 sekunden werden zu lassen.
momentan ist das ganz anders. wer hat's gemacht ?
wollen es die fans ? wollen es die bands ? ist es wie in der schuhmode ?
wenn in den usa der popmusiker luffty den kleinen linken finger - sagen wir - richtung äquator streckt , dann weiß es bald die ganze welt. und die fans kaufen sich im winter luffty-warmhaltestrümpfe für ihr abstehendes fingerlein.
und nicht nur im blöden deutschland, sondern überall. selbst in der mongolei oder der lasagne.
du, werter anwalt, willst lieber "gute" musik hören und analysieren . das möchte ich auch. wer nicht ?
Also jemand der den Vorwurf, ein Musiker profiliert sich nur durch sein öffentliches Auftreten mit den Worten "also öffentliches auftreten gehört wohl zu musikern irgendwie dazu. es sei denn, man singt in der badewanne." quitiert hat sich irgendwie schon selbst für so eine Diskussion disqualifiziert.
Wenn ihr offenbar wirklich jeden Scheiß rezensiert (das leite ich aus dieser Review einfach mal ab), könnt ihr doch zu Weihnachten Torque eine Freude machen und die neue Stahlgewitter bewerten.
Der Song "Liebe ist meine Rebellion" hat für mich Brechreizgarantie. Ich hab mich ja schon damit abgefunden, dass deutsche Musiker heut zu Tage mit Gedankendurchfall zum Millionär werden können, weil ein gutes Marketing dem Schafsgros der Gesellschaft wirklich jeden Rantz verkaufen kaufen kann, aber dann auch noch musikalisch gänzlich unbemüht und mehr klammheimlich als sonst etwas zum ehemaligen 'One Hit Wonder' "Free from Desire" zu greifen und sich dann zu geben als wäre man der Künstler vorm Herrn ist einfach nur durch die Bank erbärmlich und widerlich. Wie eingangs gesagt - Brechreizalarm.