laut.de-Kritik
"Der Song war richtig geil. Den hatte ich total vergessen."
Review von Pascal JürgensWozu sind Best-Of-CDs da? Ganz einfach: Sie sind so eine Art Bilderalbum, das den Erinnerungen auf die Sprünge hilft, damit man nicht auf den Dachboden kriechen und in irgendeiner alten Pappkiste kramen muss.
Es geht uns doch allen so: Man hört die Platte und denkt als erstes "Hm, kenne ich ja alles schon". Und fünf Minuten später: "Ja, hey. Der Song war richtig geil. Den hatte ich total vergessen." Wenn die entsprechende Band sich richtig Mühe gibt, dann packt sie auf den Tonträger erstens ganz viele gute Lieder, und zweitens ein paar Extras. Das können unplugged, unreleased oder unknown Songs sein. Diese Dinger locken dann auch die echten Fans aus dem Haus, denn so ein bisschen was Neues kann nicht schaden.
Genau so haben es die drei Jungs der altbekannten Punkband Green Day gemacht. So aufgeblasen der Titel "International Superhits" auch klingen mag: Sie haben Recht. Denn bei der Auswahl der Stücke waren sie nicht knauserig: 21 Tracks lassen das Herz höher schlagen, inklusive so vieler All-Time-International-Superhits, dass man kräftig Luft holen müsste, um sie alle in einem Atemzug zu nennen. Hinzu kommen noch die beiden neuen Tracks. "Maria" war schon auf der B-Seite von "Minority" zu hören und klingt nach den 'guten alten Zeiten', "Poprocks & Coke" dagegen riecht etwas nach Feinwaschmittel.
Um dem Ganzen noch die Krone aufzusetzen, haben Billie Armstrong, Tre Cool und Mike Dirnt auch noch die Texte zu sämtlichen Songs ins Booklet gedruckt. Egal ob man also eine Konzertkarte in den Händen hält und noch mal schnell sein Wissen in Sachen Punkrock auffrischen will, oder jede Green Day CD besitzt: International Superhits ist eine solide Sache.
Best-Of-Regeln beachtet, Prüfung bestanden.
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