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Guano Apes

Fragt man nach dem beklopptesten Namen im Musikbiz: die Guano Apes können sich ganz bestimmt einen der vorderen Plätze sichern. 1994 gegründet, geraten Sandra Nasic (Vocals), Henning Rümenapp (Gitarre), Dennis Poschwatta (Drums) und Stefan Ude (Bass) schnell ins Rampenlicht, als sie 1996 beim Nachwuchsfestival von Radio ffn und VIVA über tausend Konkurrenten in die Röhre gucken lassen.

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Die Voraussetzungen für eine steile Karriere sind gelegt. 1997 kommen die Göttinger mit ihrem Debüt "Proud Like A God" wie Hundertmeterläufer aus den Startlöchern. Bleibt das Echo auf die Platte zu Beginn etwas verhalten, ändert sich dies im Lauf der Monate gewaltig. Nach der Veröffentlichung tummelt sich der Longplayer über ein Jahr lang in den Charts.

Die Nachfrage lässt sich zeitweise kaum stillen. "Selbst wenn Courtney Love bei Primus singen würde oder Patti Smith bei den Red Hot Chili Peppers, könnte niemals der Stil der Guano Apes komplett erfasst werden", begeistert sich das Subway.

Steht bei "Proud Like A God" noch so manche Klopperei im Vordergrund, geht der Nachfolger "Don't Give Me Names" straighter zur Sache. Zwischen 1998 und 2000 räumt das Quartett folgerichtig so ziemlich alles ab, was es zu holen gibt: Platin und Gold für Alben und Singles, Auszeichnungen beim Comet und der Echo-Verleihung sowie Nominierungen für den MTV-Award.

Guano Apes - Proud Like A God XX
Guano Apes Proud Like A God XX
Stolz? Etwa auf die Defragmentierung des eigenen Erbes?
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Nach über 18-monatigem Touren (unter anderem durch die USA mit Creed, P.O.D. und Sevendust) wird es ab 2000 etwas ruhiger um die Apes. Nasic leiht ihre Stimme den Celli-Rabauken von Apocalyptica (2001) und die Band nimmt mit Comedystar Michael Mittermeier die Top-fünf-Single "Kumba Yo" auf. Wie erwartet, geht die Erfolgs-Geschichte mit dem dritten Studio-Album 2003 in die nächste Runde.

"Walking On A Thin Line" schnellt bereits in der ersten Verkaufswoche an die Spitze der Charts. Top 30-Platzierungen in Österreich, Schweiz, Italien oder Holland lassen nicht lange auf sich warten. So avanciert die einst als "deutsche Antwort auf Skunk Anansie" gepriesene Combo mit Millionen verkaufter Tonträger zu einer der international erfolgreichsten deutschen Bands.

Im September 2003 kündigen Sandra und Co. überraschend eine Auszeit an. Nach zehn Jahren Guano Apes wolle man sich auf Solo-Projekte konzentrieren. Bevor Ende Oktober das erste reguläre Live-Album in die Läden kommt, spielen sie am 11. Oktober in Belgien ihr vorerst letztes Konzert.

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Guano Apes "Wir haben uns neu erfunden!"
Henning über den Split, die Reunion und den neuen Apes-Sound.
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Zunächst halten sie es nicht lange ohne einander aus. Im Verlauf des Jahres 2004 entern die Göttinger bereits wieder das Studio. Mitte November erscheint die Single "Break The Line" mit drei neuen Songs als Vorboten zum Best Of-Album. Anfang 2005 stehen noch einige Konzerte an, danach wollen sich die Bandmitglieder aber wirklich verstärkt ihren Alleingängen widmen. Den Ticketpreis von 35 Euro für die Gigs der 'Abschiedstour' empfinden manche Fans allerdings als Abzocke.

Ein letzter Gruß: "The Documentary". Die Doku lässt die Katze aus dem Sack. Im "Me & Me"-Teil sprechen Dennis, Henning, Sandra und Stefan offen über das vergangene Jahrzehnt: Jede Platte soll ein Kampf gewesen sein. Obwohl die Guanos auf musikalischer Ebene prima harmonieren, passen die vier privat eher zusammen wie die Faust aufs Auge. Das eine oder andere Veilchen wurde offenbar auch verteilt. Voll affig, eben!

Doch es folgt noch ein allerallerallerletzter Abschiedsgruß: Im Dezember 2006 erscheint "The Lost (T)Apes", das Demoaufnahmen der Jahrgänge 1994 und 1995 umfasst. Derweil machen alle Mitglieder mit der Musik weiter. Sandra veröffentlicht ein leidlich erfolgreiches Soloalbum. Ihre Kollegen landen ebenfalls keinen wirklich großen Wurf.

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Poschwatta veröffentlicht mit dem Apes-Mischer Markus Gumball unter dem Namen Tamoto ein Album. Ohne Sandra, dafür mit Sänger Charles Simmons, geht der Rest der Apes mit iO an den Start. Trotz Kritikerlobs reißt aber auch deren Album "For The Masses" nichts an der Ladentheke.

Die wahren Gründe für das Ende der Band erklärt Schlagzeuger Dennis im Nachhinein mit einer abgehobenen Sandra Nasic sowie der Verteilung der eingenommenen Kohle. Deshalb verwundert es um so mehr, dass Anfang 2009 auf der Seite des österreichischen Nova Rock-Festivals der Schriftzug der Guano Apes auftaucht. Doch die Äffchen meinen es offenbar ernst, vielleicht hat ja ein Gewitter die Luft gereinigt. Jedenfalls erscheint im Frühjahr 2011 das Comeback-Album "Bel Air".

Nasic veröffentlichte während der Trennungszeit das Soloalbum, "The Signal". Als Grund für den Split gibt sie an: "Für mich war wichtig, wieder ein normales Leben zu leben. Du kannst nicht mit so viel Vollgas zehn Jahre nonstop unterwegs sein."

Gitarrist Henning Rümenapp sieht in der Wiedervereinigung einen Neuanfang für die Apes. "Es ist ja auch kein Geheimnis, dass wir uns gefetzt haben, weil wir so lange aufeinander gehangen sind. Wir haben uns in den letzten Jahren dann langsam aneinander angenähert. Der Entschluss, nach dem letzten Konzert eine Platte zu machen, war fast ein bisschen, wie eine Band neu gründen. Das ist jetzt auch eine neue Ära für die Guano Apes", erklärt er.

Eine neue Ära ist in der Tat angebrochen. Deutlich poppiger geht das Quartett auf "Bel Air" und dem 2014 erscheinenden "Offline" zu Werke. Entgegen dem Plattentitel, weiß die Band die Vorzüge der Onlinewelt aber durchaus zu nutzen: "Wir sind ja über Berlin, München und Göttingen verteilt, arbeiten einzeln oder in Teams und schicken uns dann die Files. Das ermöglicht uns extrem flexibles Arbeiten."

Trotzdem weiß Henning die passende Verbindung zwischen Album und Namen herzustellen: "Musik ist einfach ein Grundbedürfnis, und ab und zu 'Offline' zu sein, eventuell auch."

2017 jährt sich das Erscheinen des Debütalbums zum zwanzigsten Mal: Grund genug für eine Neuauflage. Neben Remaster und sechs Neuinterpretationen enthält "Proud Like A God XX" auch Coverversionen von Eminem, David Bowie und Depeche Mode.

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Sandra Nasic und Band am Freitag auf der Utopia Stage, Rock am Ring, 2024 | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Sandra Nasic und Band am Freitag auf der Utopia Stage, Rock am Ring, 2024 | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Sandra Nasic und Band am Freitag auf der Utopia Stage, Rock am Ring, 2024 | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Sandra Nasic und Band am Freitag auf der Utopia Stage, Rock am Ring, 2024 | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof)

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Open Your Eyes: Eine ausverkaufte Live Music Hall feiert 25 Jahre deutsche Crossover-Geschichte., Köln, Live Music Hall, 2022 | © laut.de (Fotograf: Alex Klug) Open Your Eyes: Eine ausverkaufte Live Music Hall feiert 25 Jahre deutsche Crossover-Geschichte., Köln, Live Music Hall, 2022 | © laut.de (Fotograf: Alex Klug) Open Your Eyes: Eine ausverkaufte Live Music Hall feiert 25 Jahre deutsche Crossover-Geschichte., Köln, Live Music Hall, 2022 | © laut.de (Fotograf: Alex Klug) Open Your Eyes: Eine ausverkaufte Live Music Hall feiert 25 Jahre deutsche Crossover-Geschichte., Köln, Live Music Hall, 2022 | © laut.de (Fotograf: Alex Klug) Open Your Eyes: Eine ausverkaufte Live Music Hall feiert 25 Jahre deutsche Crossover-Geschichte., Köln, Live Music Hall, 2022 | © laut.de (Fotograf: Alex Klug) Open Your Eyes: Eine ausverkaufte Live Music Hall feiert 25 Jahre deutsche Crossover-Geschichte., Köln, Live Music Hall, 2022 | © laut.de (Fotograf: Alex Klug) Open Your Eyes: Eine ausverkaufte Live Music Hall feiert 25 Jahre deutsche Crossover-Geschichte., Köln, Live Music Hall, 2022 | © laut.de (Fotograf: Alex Klug) Open Your Eyes: Eine ausverkaufte Live Music Hall feiert 25 Jahre deutsche Crossover-Geschichte., Köln, Live Music Hall, 2022 | © laut.de (Fotograf: Alex Klug) Open Your Eyes: Eine ausverkaufte Live Music Hall feiert 25 Jahre deutsche Crossover-Geschichte., Köln, Live Music Hall, 2022 | © laut.de (Fotograf: Alex Klug) Open Your Eyes: Eine ausverkaufte Live Music Hall feiert 25 Jahre deutsche Crossover-Geschichte., Köln, Live Music Hall, 2022 | © laut.de (Fotograf: Alex Klug) Open Your Eyes: Eine ausverkaufte Live Music Hall feiert 25 Jahre deutsche Crossover-Geschichte., Köln, Live Music Hall, 2022 | © laut.de (Fotograf: Alex Klug) Open Your Eyes: Eine ausverkaufte Live Music Hall feiert 25 Jahre deutsche Crossover-Geschichte., Köln, Live Music Hall, 2022 | © laut.de (Fotograf: Alex Klug) Open Your Eyes: Eine ausverkaufte Live Music Hall feiert 25 Jahre deutsche Crossover-Geschichte., Köln, Live Music Hall, 2022 | © laut.de (Fotograf: Alex Klug) Open Your Eyes: Eine ausverkaufte Live Music Hall feiert 25 Jahre deutsche Crossover-Geschichte., Köln, Live Music Hall, 2022 | © laut.de (Fotograf: Alex Klug) Open Your Eyes: Eine ausverkaufte Live Music Hall feiert 25 Jahre deutsche Crossover-Geschichte., Köln, Live Music Hall, 2022 | © laut.de (Fotograf: Alex Klug) Open Your Eyes: Eine ausverkaufte Live Music Hall feiert 25 Jahre deutsche Crossover-Geschichte., Köln, Live Music Hall, 2022 | © laut.de (Fotograf: Alex Klug) Open Your Eyes: Eine ausverkaufte Live Music Hall feiert 25 Jahre deutsche Crossover-Geschichte., Köln, Live Music Hall, 2022 | © laut.de (Fotograf: Alex Klug) Open Your Eyes: Eine ausverkaufte Live Music Hall feiert 25 Jahre deutsche Crossover-Geschichte., Köln, Live Music Hall, 2022 | © laut.de (Fotograf: Alex Klug) Open Your Eyes: Eine ausverkaufte Live Music Hall feiert 25 Jahre deutsche Crossover-Geschichte., Köln, Live Music Hall, 2022 | © laut.de (Fotograf: Alex Klug) Open Your Eyes: Eine ausverkaufte Live Music Hall feiert 25 Jahre deutsche Crossover-Geschichte., Köln, Live Music Hall, 2022 | © laut.de (Fotograf: Alex Klug)

Live bei Rock am Ring 2009 Comeback am Nürburgring.

Comeback am Nürburgring., Live bei Rock am Ring 2009 | © laut.de (Fotograf: Björn Jansen) Comeback am Nürburgring., Live bei Rock am Ring 2009 | © laut.de (Fotograf: Björn Jansen) Comeback am Nürburgring., Live bei Rock am Ring 2009 | © laut.de (Fotograf: Björn Jansen) Comeback am Nürburgring., Live bei Rock am Ring 2009 | © laut.de (Fotograf: Björn Jansen) Comeback am Nürburgring., Live bei Rock am Ring 2009 | © laut.de (Fotograf: Björn Jansen) Comeback am Nürburgring., Live bei Rock am Ring 2009 | © laut.de (Fotograf: Björn Jansen) Comeback am Nürburgring., Live bei Rock am Ring 2009 | © laut.de (Fotograf: Björn Jansen) Comeback am Nürburgring., Live bei Rock am Ring 2009 | © laut.de (Fotograf: Björn Jansen) Comeback am Nürburgring., Live bei Rock am Ring 2009 | © laut.de (Fotograf: Björn Jansen) Comeback am Nürburgring., Live bei Rock am Ring 2009 | © laut.de (Fotograf: Björn Jansen) Comeback am Nürburgring., Live bei Rock am Ring 2009 | © laut.de (Fotograf: Björn Jansen) Comeback am Nürburgring., Live bei Rock am Ring 2009 | © laut.de (Fotograf: Björn Jansen)

Termine

Sa 18.10.2025 Chemnitz (Kraftverkehr)
So 26.10.2025 Frankfurt (Batschkapp)
Fr 31.10.2025 Hannover (Capitol)
Sa 01.11.2025 Leipzig (Haus Auensee)
Fr 14.11.2025 München (Tonhalle)
Alle Termine ohne Gewähr

Surftipps

  • Guano Apes

    Offizielle Äffchenseite mit allem, was man so braucht und schon lange wissen wollte - inklusive Rezept für Kohlrouladen.

    http://www.guanoapes.org
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