laut.de-Kritik
"Still here after all these fucking years!"
Review von Mathias MöllerHui! Wer hätte das gedacht? Die Jungs von H2O bekommen nach sieben Jahren doch noch einmal den Arsch hoch. 2001 erschien mit "Go" das letzte Album der Hardcoreformation aus New York. Nun folgt "Nothing To Prove". Ein Titel, um den Kritikern von vorne herein den Wind aus den Segeln zu nehmen. Dabei wäre das gar nicht notwendig gewesen.
Denn Toby Morse und seine Crew schrauben dem Hörer ein Brett an die Ohren, das es in sich hat. Natürlich ist das alles nicht innovativ, und mit "Still Here" wird tatsächlich noch einmal das Dasein nach dem Straight Edge Codex beschworen, aber für knapp 30 Minuten guten Melodic Hardcore reicht es auf dem fünften Longplayer des Quintetts immer noch.
Da reminisziert der Titel "1995" über die Anfangstage, in "Sunday" passieren die besonderen Stunden des Lebens Revue. Der Titeltrack rockt wie Sau, ansonsten wird geshreddet und geshoutet wie es sich gehört. Keine Nummer zieht sich unnötig in die Länge.
"Unconditional" ist für meine Ohren etwas zu beliebig geraten, und fügte man bei "A Thin Line" noch Bläser hinzu, hätte man einen Dog Eat Dog-Track, einen Deut zu hüpfig.
In "What Happened?" beschweren sich die fast schon betagten Herren darüber, dass Style mittlerweile mehr zählt als Inhalt, und fragen: "What happened to the passion?" So oder so: Mit "Nothing To Prove" unterstreichen die NYHC-Boys, was sie in "Still Here" singen: "Still here after all these fucking years!"
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