laut.de-Kritik
Die Überraschung kommt aus den Tiefen seiner Kehle.
Review von Stefan Johannesberg"Do a nigga dirty, you don't wanna be my rival / Now you caught up in the mix, in some real deep shit / I can spot a mile away, niggas never peep shit / It's all about bein' on point and never slippin' / Niggas spread they business talkin' like little bitches."
Ein Schelm, wer bei den "Gone"-Lyrics böse an Prodigy und sein Queensbridge-Ich-lege-alles-offen-und-pisse-jeden-ans-Bein-Buch denkt. Immerhin gehen die Mobb Deepler 2013 nach überstandenen Twitter-Beef wieder gemeinsam auf Tour. So hoffen wir Headz. Hoffen, dass ein achtes Album ähnlich frisch funkt wie "13".
Für sein aus dem Nirgendwo erschienenes drittes Soloalbum holt Havoc sein A-Game aus der Crib. Sein Sound besticht mit großer, aber nie erdrückend-chaotischer Versatilität. In jedem Takt passieren Melodien. Klug gesetzte Loops lugen zwischen tickenden Highhats und den berüchtigt alternativlosen Drum-Patterns hervor ("Life We Chose", "Hear Dat").
Klassische Kopfnicker wie "Get Busy" veredelt er mit mächtigen Trompeten-, Klavier- und Geigen-Wänden. Selbst alten Beatmustern wie der minimalistischen Club-Anbiederung aus 2006er G-Unit-Tagen auf "Eyes Open" gewinnt Hav mit 80er-Hommage neue Seiten ab, und dass er auch modern kann wie 40 oder Cardo, beweist "Already Tomorrow" mit seinen sehnsüchtigen Möwen-Geräuschen.
Die wirkliche Überraschung von "13" fließt jedoch nicht aus des bekannt-genialen Beatschmieds Fingern, sondern kommt aus den Tiefen seiner Kehle: Ohne Prodigy merkt man erst, dass Havoc einfach auch einen guten Emcee abgibt. Sein Flow ist flawless und die Ich-bezogenen Struggle-Hustle-Lyrics fühlt man sofort.
"Colder Days" sticht hier heraus, da Havoc das Leid des Alkis zwischen den Zeilen erahnen lässt. "I'm tryin to fight these demons off / Not guilty – how a nigga gotta plead in court / Eyes red, they be wonderin what we done mourned."
Havoc verzichtet zum Glück auf seine zwei Prodigy-Diss-Songs, die ursprünglich auf "13" am Start sein sollten. Zum zwanzigjährigen Jubiläum des "Juvenile Hell"-Debüts: die richtige Entscheidung – aus Fan- und aus Kaufmannssicht. Wie rappt Havoc auf "Life We Chose" richtig? "All that beefing shit is corny, nigga, faker than the Twitter beef."
9 Kommentare
Wow, noch kein Kommentar zu so einem wichtigen Artist? Bin gespannt ob es mir taugt, die letzten MD-Releases habe ich eher durchwachsen wahrgenommen.
also los. promoexemplar rausgeholt und gelauscht!
ich erwarte eine keinewünscheoffenlassende rezension
Sub
Gemach, bis ich dazu komme dieses Album zu hören können ein paar Tage bis zu einigen Monaten vergehen. Aber wenn ich es gehört habe werde ich sicherlich meine Meinung hier posten.
"keinewünscheoffenlassende rezension" gibt es nur gegen Geld, ich mache hier doch keine Redaktionsarbeit für umme. Hatte ich laut.de natürlich auch schon angeboten.
Der Tag, an dem der Typ hier offiziell auch nur eine abgenutzte Phrase in diesem schlechten Schreibstil dreschen duerfte, waere der Tag, an dem ich diese Seite nicht mehr besuche.
Willkommen zurück, werter Herr Johannesberg 3
Baudi
jetzt sei doch mal nicht so.
Testi
Welcome back, yo! Habe hier in Deiner Abwesenheit für Ordnung gesorgt, aight?