laut.de-Kritik
Schwaben zwischen Crashdiet und Lordi.
Review von Michael EdeleDer Name Helldorados geistert bereits geraume Zeit durch die Szene. Uund man kann mit Fug und Recht behaupten, dass die Jungs bereits vor ein, zwei Jahre als heißer Scheiß im hierzulande nicht mehr allzu weit verbreiteten Sleaze Rock-Business galten.
Interner Ärger brachte die Band knapp an den Rand der Auflösung. Doch nachdem sie vergangenes Jahr mit einer Promo-EP ein neues Lebenszeichen setzten, folgt nun über Massacre Records das offizielle Debüt der Schwaben. Ein auf Klavier und Streicher aufgebautes Intro läutet das Album ein, doch damit hat es sich dann auch mit der Klassik: Nach einem ordentlichen Grünen, mal kurz aus dem Hals gerotzt, legt "Never Gonna Stop" nicht weniger rotzig los.
Die Tracks besagter EP finden sich auch auf dem selbstbetitelten Debüt wieder, und besagter Opener hat durchaus ein ähnliches Feuer, wie Crashdiet auf ihrem 2007er Werk "The Unattractive Revolution". Vor allem Fronter Pierre erinnert stimmlich gern an deren Ex-Fronter Oliver Twisted. Allerdings klingt der gute Pierre nicht bei jedem Song so wirklich überzeugend. "Shout" hat zwar einen starken Chorus, doch in der Strophe schwächelt er etwas.
Überhaupt weiß Pierre immer dann wirklich zu gefallen, wenn er die Stimmbänder richtig kratzen lässt. Der neue Mann an der Klampfe weiß zudem, wie man gute Songs schreibt. Vor allem "Go To Hell" macht richtig Laune und mit "Girls" haben sie auf jeden Fall eine kleine Hymne an Bord. Musikalisch könnte das mittelschnelle "Hunter" auch gut und gern aus der Feder von Lordi stammen.
In Sachen Balladen gibts noch deutlich Raum nach oben. Machen sie bei "Gone" eine ganz gut und vor allem unverkrampfte Figur, fällt "Changes" eine Spur zu schmalzig aus. Und nur, weil sie in den Horus Studios aufgenommen haben, wie einst die Scorpions, sollte man sich seit "Wind Of Change" dennoch jegliches Pfeifen in einem Song verkneifen!
Der Vergleich mit dem Persiflage-Humor von Steel Panther mag vielleicht ein wenig unfair sein, aber lyrisch ist "Got Laid" leider ein Griff in die Tennissocken-Schublade und nur schwer zu ertragen. Vielleicht stünde eine gewisse 'Over-the-top'-Einstellung den Helldorados ebenfalls ganz gut zu Gesicht.
1 Kommentar mit einer Antwort
Nette Cover-Band europäischen Power-Metals und Hard Rocks. Leider ehrheblich peinlicher als die zitierten Bands (vor allem textlich). Gitarrenriffs sind vollständig beliebig. Songwirting ist sehr schmalbrüstig. Torture is my name ... genau!
Hammer Band und die auf dem gesamten Portal neidischen Kommentare von JaDeVin sollten eigentlich von aufmerksamen Webmastern korrigiert werden. Im Zuge der Meinungsfreiheit kann sich allerdings jeder mündige Bürger und Musikliebhaber ein eigenes Bild machen.