laut.de-Kritik

Guter Bluesrock mit metallischem Hintergrund.

Review von

Kai Pasemann dürfte dem geneigten Metalfan als ehemaliger Gitarrist von Paradox bekannt sein. Genau wie Stefan Gassner als ehemaliger Saitenschrubber bei Dreamscape. Zusammen mit dem Ex-MegaBite-Sänger Tommy Klossek haben die beiden die Band Hellride aus der Taufe gehoben, bei der sie als Akustiktrio auftreten und eigene Nummern mit Coverversionen mischen.

Bass, Drums und auch sonstige Percussion lassen die Herren komplett außen vor. Allein ein paar Keyboards oder der ein oder andere Klavierpart darf es mal sein, um die Songs etwas zu verzieren. Wenn das live von Band läuft, hätte man für ein paar Akzente durchaus auch das ein oder anderen Percussion-Element verwenden können.

Den Einstieg macht das melancholische "Army Of Angelz", bei dem Tommy zwar rau, aber immer gefühlvoll singt, und seine beiden Gitarreros eine sehr schöne Unterlage liefern. Wenn man drüber wegkommt, dass irgendeiner im Refrain immer "Army Of Andschuls" singt, ist der Song wirklich klasse.

"Black Tulips" unterbricht diesen Flow leider schon etwas, denn dem Track fehlt musikalisch ein wenig die Spannung und die schlüssigen Übergänge. Dafür haben sie mit "Death Is A Killer" sowohl textlich als auch musikalisch wieder einen Volltreffer gelandet, und auch "Warbusiness" ist eine tolle Nummer. Dabei sollte man aber auch mal erwähnen, dass man wegen dem Background nicht immer auf Teufel-komm-raus von einer Metalband sprechen sollte. Das hier ist einfach gute, bluesige Rockmusik.

Dass sich die Herren nämlich auf nichts beschränken lassen, machen schon die unterschiedlichen Coverversionen deutlich. "Heaven And Hell" von Black Sabbath, "Aerials" von System Of A Down, "Take Hold Of The Flame" von Queensryche (da wächst Tommy gesanglich über sich hinaus), "Ace Of Spades" von Motörhead (mit Tom Angelripper), "United Forces" von S.O.D. (mit Gerre) oder "Love You To Death" von Type O Negative.

"Acousticalized" ist ein gutes Album, das vermutlich aber kaum an den Livecharakter eines Auftritts des Trios heran kommt. Mit der entsprechenden Livestimmung machen die Tracks mit Sicherheit richtig Laune. Auf Tonträger bleibt es eine lustige Idee, mit interessanten Coverversionen und einigen guten, eigenen Songs. Let's see, where this will lead us.

Trackliste

  1. 1. Army of Angelz
  2. 2. Black Tulips
  3. 3. Heaven and Hell
  4. 4. Death Is a Killer
  5. 5. Aerials
  6. 6. Take Hold of the Flame
  7. 7. Warbusiness
  8. 8. Jump Bitch
  9. 9. Ride to Hell
  10. 10. Ace of Spades (feat. Tom Angelripper)
  11. 11. United Forces (feat. Gerre)
  12. 12. Love You to Death (Live)
  13. 13. Slow Song

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