laut.de-Kritik

Neu aufgenommene olle Klamotten.

Review von

Die Idee, einfach alte Klamotten neu aufzunehmen, scheint Schule zu machen. Letztens kamen erst Moonspell mit Neueinspielungen ihrer alten Songs an und jetzt tauchen Helstar aus der Versenkung auf und meinen, sie müssten das gleiche machen. Allerdings legen die Texaner dabei eher eine Art Best-Of hin.

Sind wir doch mal ehrlich: Für den Fan ist "Sins Of The Past" so sinnvoll wie ein Schminkset für Angela Merkel. Welchen Sinn hat es denn, altbekannte Songs neu einzuspielen, wenn es an den alten Versionen so gut wie nichts auszusetzen gibt? Ok, der Sound auf manch einer Veröffentlichung von Helstar war nicht immer der Beste, aber von "Multiples In Black" (dem Album mit dem miesesten Sound) gibt es auf "Sins Of The Past" allerdings nichts zu hören. Stattdessen konzentriert sich das Quintett auf die Tracks der ersten vier Scheiben, als sie zumindest in Journalisten-Kreisen noch als Geheimtipp galten.

Dass sich mit Sänger James Rivera, den beiden Gitarristen Larry Barragan und Rob Trevino, Basser Jerry Abarca und Drummer Russel DeLeon ein erstklassiges Team zusammen gefunden hat, das auch früher schon für Qualität stand, rechtfertigt die Neuaufnahmen auch nur bedingt. Bleiben eigentlich nur noch die beiden neuen Nummern "Tormentor" und "Caress Of The Dead", die einen Vorgeschmack auf das neue Album bieten sollen, das wohl irgendwann 2008 nachgeschoben wird. Vorausgesetzt natürlich, es rappelt bis dahin nicht wieder kräftig im Karton und der kleine James muss sich die Schnauze polieren lassen wie neulich erst bei Vicious Rumors.

"Tormentor" ist jedenfalls ein verdammt guter Song, der sich durchs Midtempo rifft und mit exzellenter Gitarrenarbeit und gewohnt starkem Gesang von Mr. Rivera aufwartet. "Caress Of The Dead" steht dem in nichts nach und man wagt es kaum zu hoffen, dass das hoffentlich bald folgenden Album diesen Standard durchgehend halten kann. Sollten sich diese beiden Songs dort wiederfinden, muss man den Jungs reine Geldmacherei vorwerfen. Da der Klang von "Sins Of The Past" nun auch nicht gerade das ist, was man unter einem echten Kracher versteht, ist diese Veröffentlichung äußerst kritisch zu betrachten.

Trackliste

  1. 1. Burning Star
  2. 2. Suicidal Nightmare
  3. 3. The King Is Dead
  4. 4. Evil Reign
  5. 5. Baptised In Blood
  6. 6. Witchs Eye
  7. 7. Tyrannacide
  8. 8. Harkers Tale
  9. 9. Angel Of Deathe
  10. 10. Draculas Castle
  11. 11. Face The Wicked One
  12. 12. Tormentor
  13. 13. Caress Of The Dead

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