laut.de-Kritik

Sie retten die gebrochensten Herzen dieser Welt.

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Herman Düne machen dich einfach nur glücklich und sollten schon lange nicht mehr als Geheimtipp gelten. La More gehören zu ihren größten Fans, John Peel hatte sie seinerzeit siebenmal zu Gast bei sich im Studio. Die Brüder David-Ivar und André Herman Düne schreiben wunderbaren Folk-Pop, der manchmal an Jonathan Richman, den ganz frühen Bob Dylan, Will Oldham oder sogar an Belle and Sebastian erinnert. Bei dieser wilden Mischung ist es dann auch egal, wenn hier und da mal ein Jodler herausplatzt.

"Not On Top" sollte ab sofort griffbereit neben jeder Anlage oder als kompakte Reisebegleitung im Auto liegen. Blickt der Laie auf das Cover, könnte es ihn zunächst etwas abschrecken. Die schwedische Kelly Family oder was? Lange Haare, Akustikgitarre und Flöte wecken so einige Hippievorurteile, die aber spätestens die Musik wieder wegradiert. Folk ist das Stichwort, und natürlich kennen Herman Düne auch die Anti-Folk-Kollegen aus New York. Musikalisch bieten die Schweden ein ähnliches Klangerlebnis wie man es zum Beispiel von den Moldy Peaches oder auch Major Matt Mason USA her kennt.

Komische und zugleich melancholische Texte begleiten diesen Longplayer. Die verschleierte Romantik drängelt sich dabei ganz stark in den Vordergrund. Außergewöhnliche Instrumentalisierung und mehrstimmige Gesänge, gerne auch mal mit weiblichen Gastauftritten, sind charakteristisch für diese sehnsüchtige Rebellion. Bei "Not On Top" harmoniert zum Beispiel Julie Doiron mit ihrer Stimme und bezaubert zudem bei "Recording Farfisa" mit ihrem Ukulelenspiel. Unvergleichlich auch der Blockflöten-Einsatz. Wer hätte gedacht, dass man von derartigen Klängen dieses traumatischen Kindheitsholzstücks nicht genug bekommen kann? Wie sehr hat man es damals doch gehasst, von seiner Lehrerin die Flötentöne beigebracht zu bekommen, oder?

Live in der Lieblingskneipe sollte man sich Herman Düne ebenfalls nicht entgehen lassen. Und die Wahrscheinlichkeit, die Jungs auf Konzertreise zu erleben ist ziemlich hoch. Sie sind nämlich gerne und oft auf Achse und retten dabei die gebrochensten Herzen dieser Welt.

Trackliste

  1. 1. Little Wounds
  2. 2. Not On Top
  3. 3. Had I Not Known
  4. 4. Walk, Don't Run
  5. 5. Slow Century
  6. 6. This Will Never Happen
  7. 7. German Green
  8. 8. Recording Farfisa
  9. 9. You Could Be A Model, Goodbye
  10. 10. Seven Cities
  11. 11. Good For No One
  12. 12. Orange Hat
  13. 13. Whatever Burns The Best Baby
  14. 14. Eleven Stones
  15. 15. Warning Spectrum

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LAUT.DE-PORTRÄT Herman Düne

"Sunny Sunny Cold Cold Day" ist die Frühlingshymne 2005, auch wenn dieses Folkpop-Prachtstück bereits 2003 auf dem Album "Mas Cambios" erschienen ist.

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