laut.de-Kritik

Starkes Comeback-Album der Österreicher.

Review von

Mit den wieder vereinigten Pungent Stench hatte sich Hollenthon eigentlich fast schon wieder erledigt. Zwar kam das zweite Album "With Vilest Of Worms To Dwell" nach der Reunion der Splatterfans, da Pungent Stench im Anschluss aber wieder recht aktiv waren, lag Hollenthon erst mal auf Eis.

Diese Eiszeit ist endlich vorbei, denn Martin Schirenc meldet sich nicht nur mit neuen Tracks zurück, sondern hat aus dem Projekt eine festes Bandgefüge geschmiedet. Das kreative Zepter hat er auch in dieser Konstellation inne und so hat sich an der musikalischen Ausrichtung auf dem dritten Album nichts Wesentliches geändert.

Die Nähe zu Bands wie Therion und Betray My Secrets ist nach wie vor nicht zu leugnen. Doch Hollenthon gehen engagierter und weniger belanglos zu Werke, als Therion auf ihrem letzten Output.

Der Opener "On The Wings Of A Dove" ist auf jeden Fall gelungen, stehen hier die klassischen Instrumente und die Chöre fast gleichwertig neben Gitarren und Drums. Zwar übertreiben sie es in dem mit einem Celtic Frost-Touch versehenen "To Fable Lands" ein wenig mit den Chören, doch die interessantesten und eigenständigeren Tracks kommen erst noch.

Da wäre zum Beispiel das unglaublich eingängige, aber dennoch abwechslungsreiche "Son Of Perdition", in dem auch Martins Frau Elena erstmals wieder einige tolle Gesangsparts übernimmt. Die orientalischen Elemente sind zwar zwingend im Vordergrund, tragen aber doch nahezu allgegenwärtig eine gewissen Teil zum Gesamtgeschehen bei.

Orientalischen Elemente sind allgegenwärtig. Erfreulicher ist dabei aber die Tatsache, dass die Gitarren nie nur zum bloßen Begleitinstrument verkommen, sondern maßgeblich zu musikalischen Gestaltung beitragen und zudem richtig heavy kommen. Vor allem die Einleitung zu "Of Splendid Worlds" legt sehr viel Wert auf die Gitarren- und insbesondere Drumarbeit.

Das auffälligste Stück auf "Opus Magnum" steht mit "Misterium Babel" am Ende des Albums und setzt dem Titel gemäß am stärksten auf orientalische Stimmung. Das beginnt schon mit dem indischen, weiblichen Gesang, auf den Martin mit klarer Stimme antwortet.

Der Wechsel zwischen harten Passagen und den eher ruhigen Momenten gelingt flüssig und jederzeit nachvollziehbar. Dennoch hat die Scheibe genügend Wendungen und verborgene Feinheiten um sich erst nach und nach wirklich zu entfalten.

Ein Titel wie "Opus Magnum" mag vielleicht ein wenig hoch gegriffen sein, doch ein starkes Comeback-Album haben Hollenthon damit auf jeden Fall vorgelegt. Mal sehen, was die Österreicher auf den kommenden Festivals an Show ab liefern.

Trackliste

  1. 1. On The Wings Of A Dove
  2. 2. To Fabled Lands
  3. 3. Son Of Perdition
  4. 4. Ars Moriendi
  5. 5. Once We Were Kings
  6. 6. Of Splendid Worlds
  7. 7. Dying Embers
  8. 8. Misterium Babel

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