laut.de-Kritik

Innovation? Fehlanzeige. Eigenleistung? Nahe Null.

Review von

Junge, Junge. Eins muss man Hollywood Undead lassen: Es hat wohl niemand damit gerechnet, dass sie ihr Linkin Park-light-mit-Maske-Ding so lange und erfolgreich durchziehen können. Spätestens mit dem letzten Album "Day Of The Dead" ist der Hype um die Facebook-Like-Millionäre offenbar auch zu uns herüber geschwappt. Plötzlich gehört das neue "V" zu den am heißesten ersehnten Veröffentlichungen des Herbstes. Da hat sich wohl jemand seine Zielgruppe erspielt.

Mit Rock oder gar Metal hat "V" nur noch herzlich wenig zu tun. Die Gitarren treten endgültig in den Hintergrund, stattdessen dominieren hippe Klänge und tighte Beats. Zumindest in der Theorie. In der Praxis wirkt das alles ziemlich vorhersehbar, substanzlos, hat sogar irgendwas von Popcorn-Musik. Tut keinem richtig weh, birgt aber auch nix in irgendeiner Weise Nachhaltiges.

Einzig "Renegade" bleibt haften, eine ziemlich gelungene Stadionrock-Hymne mit maximalem Kopfnicker-Faktor, dem nicht einmal ein "Get The Fuck Down"-Part oder Autotune-Backings etwas anhaben können. Das melancholische "Ghost Beach" hat mit seinem klebrig-süßen Chorus sogar Radiopotenzial, was nicht zwingend als Kompliment gemeint ist.

Bleiben wir realistisch: Für Popmusik (denn nichts anderes ist das hier) ist "V" insgesamt gar nicht schlecht gemacht, weil eben sehr kalkuliert. Die ziemlich nach Preset-Bank klingenden Sounds wirken dabei regelrecht lieblos. Bei der Bassline von "Riot" frage ich mich, ob das jetzt Vintage, Retro oder ein Gag sein soll. Auch das ewig gleiche Wechselspiel von Sprechgesang und heiseren Hooks langweilt irgendwann kolossal.

Um die Qualität der Hip Hop-Skills von Hollywood Undead endgültig bloßzustellen, genügen B-Real (Prophets Of Rage, Cypress Hill) in "Black Cadillac" ein paar schnodderig hingerotzte Bars. Für die ausgelutschte Hook hingegen sollte man sich schämen. Zu "Put You In The Dirt" fällt einem nur ein Wort ein: Ernsthaft? Wenn das House Of Pain mitbekommen!

Neutral betrachtet, handelt es sich um harmlose Konsensmusik für die kommende Festival-Saison, die aufgesetzte Dicke-Eier-Attitüde wirkt lachhaft. Bevor die Fanboys beziehungsweise -girls wieder anfangen zu meckern: Ihr Erfolg gibt Hollywood Undead natürlich auf eine gewisse Art und Weise Recht. Geschmack ist ja auch immer subjektiv. Rein objektiv betrachtet ist "V" allerdings erschreckend oberflächlich. Innovation? Fehlanzeige. Eigenleistung? Vermutlich nahe Null.

Immerhin: Wenn die sich stapelnden Massen vor den Bühnen über alberne Mitsingspielchen freuen werden, bleibt vor den anderen Festival-Bühnen viel mehr Platz für alle, die das hier nicht verstehen können. Oder auch nicht verstehen wollen. Jeder, der auch nur ein Fünkchen Respekt vor seinem eigenen Musikgeschmack hat, macht hierum bitte einen großen Bogen.

Trackliste

  1. 1. California Dreaming
  2. 2. Whatever It Takes
  3. 3. Bad Moon
  4. 4. Ghost Beach
  5. 5. Broken Record
  6. 6. Nobody's Watching
  7. 7. Renegade
  8. 8. Black Cadillac
  9. 9. Pray (Put 'Em In The Dirt)
  10. 10. Cashed Out
  11. 11. Riot
  12. 12. We Own The Night
  13. 13. Bang Bang
  14. 14. Your Life

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9 Kommentare mit 16 Antworten

  • Vor 6 Jahren

    Da heult einer aber ganz schön rum. Im Gegensatz zum letzten Album hat das hier doch schon ein bisschen mehr Power.
    Gut, sägende Slayer-Gitarren hört man nicht gerade, aber das ganze reinen Pop zu nennen ist doch weit hergeholt.
    Die Rezension erinnert mich irgendwie ans Böhmermann-Schema. Ein paar Schimpansen wählen die Reihenfolge der lahmen Floskeln aus, anschließend noch ein paar Füllwörter dazu.
    Ich wäre übrigens froh, wenn ich sowas wie Ghost Beach mal im Standard-Radio hören würde!
    Insgesamt würde ich hier 3 Sterne vergeben, während das vergangene doch eher komplett durchgefallen ist.
    Man merkt hier eindeutig, dass Tom Küppers nur auf ganz männerhaften ehrlichen Rock steht und alles andere durchfallen lässt.

  • Vor 6 Jahren

    Ach wie lieb, Böhmermann-Blumen - ganz herzlichen Dank! Klar, es muss nicht immer Slayer sein, aber bei einem Gitarren-Keyboard-Verhältnis von 30 zu 70 darf man schon von Pop sprechen. Was ja per se nix verwerfliches ist. Zum Thema männerhafter, ehrlicher Rock allerdings möchte ich an dieser Stelle jetzt schon auf meine kommende Maffay-Besprechung hinweisen.

  • Vor 6 Jahren

    Ist das hier eine Mimimi Seite oder was? Immer wenn ich von laut.de was lese, ist es negative Kritik an erfolgreichen Musikern. Irgendwas müssen sie ja richtig machen oder, sonst hätten sie nicht so viele Fans weltweit. Ich bin Fan der ersten Stunde und ich lasse meinen Künstlern jede Freiheit um sich zu entwickeln, alles andere ist mir zu stressig. Vielleicht sollte der Verfasser hier mal Urlaub in Los Angeles machen, dann wäre er ein wenig entspannter. Grüße PɅNΖⲶR★MⲶNSCH

    • Vor 6 Jahren

      Wenn erfolgreich gleichzusetzen mit "gut" ist dürfte Justin Bieber der beste Musiker seit Anbeginn der Zeit sein.... Was vz angeht hat der glaub allmählich alle weggekickt.....
      ....und von solchen hupfdohlen wie drake oder kollegah wollen wir mal gar net erst anfangen!

    • Vor 6 Jahren

      War mir irgendwie schon klar das sowas kommt^^ Ich meine die Band an sich und nicht Justin B. & Co.

    • Vor 6 Jahren

      Darf ich das als Einladung verstehen? ;-)

    • Vor 6 Jahren

      Und warum sollten für die Band andere Maßstäbe gelten? Des war nur deine Aussage weitergedacht (ich mein, ich geb dir dahingehend recht dass die Band bei weitem nicht so schlecht ist wie linkin park, dafür haben linkin park den sympathischen Vorteil zumindest auf absehbare Zeit nix mehr zu Release )

    • Vor 6 Jahren

      Meine Güte ist der schlecht hier, hier geht es gar nicht um Konstruktivität, hier geht es viel mehr ums Diffamieren von Bands, die ihren kreativen Freiraum nutzen und sich verändern.

      Das mit LP ist ziemlich böse, aber scheinbar geilt ihr euch an sowas billiges auf, naja viel Spaß noch in eurer Eindimensionalen Welt.

    • Vor 6 Jahren

      Panzermensch, willkommen hier.
      Du scheinst ja vom Behinderungsgrad gut zum Scientologen und 48h zu passen. Vllt kannst dich ja mal mit 48h (HONEY) treffen und dir bissl die Rosette aufweiten lassen, hm?

      Gruß
      Skywise

    • Vor 6 Jahren

      Honey.... Grindr? Aber mmmkay, schick mir se her, passt schon, passt schon, kriegen ma auch noch durch

    • Vor 6 Jahren

      Ihr habt echt einen Schatten hahaha...das kann man nicht mehr ernst nehmen. Einfach mal sinnloses dummes Zeug schreiben und sich daran aufgeilen. Das mach ich liebe besoffen oder bekifft auf nem Festival, aber nicht hier wo vielleicht junge Menschen sich ein Bild über Musik machen wollen.

    • Vor 6 Jahren

      Du machst Liebe besoffen und bekifft auf Festivals? Klingt nach jeder Menge Spaß!

    • Vor 6 Jahren

      PANZI meint damit vmtl, dass er underaged gurls mit Mollies gefügig macht.

    • Vor 6 Jahren

      Im urinreichen Morasttümpel wälzen sie sich engumschlungen und heulen den Mond an

  • Vor 6 Jahren

    Finde die neue Präsentiert von "Jetzt einkaufen" auch deutlich rocklastiger....

  • Vor 6 Jahren

    Mit 13 hätte ich die bestimmt toll gefunden. Also wenn es kein Linkin Park, Slipknot, Limp Bizkit oder Korn gegeben hätte.

    Eben mal Whatever It Takes angehört. Man wartet gefühlt auf ne Steigerung, aber irgendwie passiert in dem Song nichts.

  • Vor 6 Jahren

    Bei dieser 'Kritik' kommen mir die Tränen. Nein, nicht weil ich so gerührt bin, sondern weil sämtliche meiner Gehirnzellen Selbstmord begingen.

    Diese wohl schon eher als hate zu bezeichnenden 'Kritik' basiert auf unbewiesenen Behauptungen, Übertreibung und vor allem: Geschrei wie bei kleinen Kindern.

    Herr Küppers meint diese offensichtlich NICHT mit Linkin Park zu verwechselnde Band mit, wer hätte es gedacht, Linkin Park zu vergleichen. Wieso? Nun, er behauptet diese Band würde genauso wie LP nun eher die Pop Genre ansteuern, um selbstverständlich noch bekannter zu werden. Er wirft Hollywood Undead dabei vor, ihre wahre Hip-Hop / Metal Identität für Ruhm zu verraten. Mensch Mensch, immer wenn sich eine ehemals Metal oder Rockband ausprobiert und sich an andere Genres rantastet meint irgendjemand auf dieser Welt jammern zu müssen.

    Nun will ich Fakten auf den Tisch legen und über Herrn Küppers Kritik eine Kritik schreiben.

    Angefangen damit das der Titel der Kritik "Innovation? Fehlanzeige. Eigenleistung? Nahe Null." aussagt, dass Hollywood Undead anscheinend nichts neues zu bieten hat. Ergo: Das selbe alte langweilige von damals. Doch kaum kommt man beim 2. Absatz an ließt man "Mit Rock oder gar Metal hat "V" nur noch herzlich wenig zu tun". Für mich ist das ganz klar ein Fall des Widerspruchs. Anscheinend haben sie sich doch verändert, doch wie kann man das Kritisieren und gleichzeitig sagen, sie wären nicht Innovativ?

    Der 4. Absatz bringt ebenso seine zweifel mit sich. Zu beginn ließt man folgendes: "Bleiben wir realistisch: Für Popmusik (denn nichts anderes ist das hier) ist "V" insgesamt gar nicht schlecht gemacht, weil eben sehr kalkuliert."
    Ach Popmusik? Eben hieß es doch noch sie seien nicht Innovativ. Abgesehen davon würde ich Herrn Küppers empfehlen sich das Album einmal anzuhören bevor er eine Kritik verfasst. Das der Song 'Ghost Beach' schon fast Radiotauglich ist, empfinde ich ebenfalls, doch ist das verwerflich? Einer von Vierzehn Songs ist in die Kategorie Pop einzuordnen und deshalb muss man sich gleich in die Hosen machen? Alle anderen Songs sind rein gar nicht als Pop zu bezeichnen. Hierbei handelt es sich wie vorhin erwähnt um reine Übertreibung als Stilistisches Mittel um den Leser zu beeinflusse, denn 13/14 Titel können klar im bereich Rock/Metal oder Hip-Hop kategorisiert werden.

    Das ganze wird schließlich vom vorletzten Absatz getoppt: "Geschmack ist ja auch immer subjektiv. Rein objektiv betrachtet ist "V" allerdings erschreckend oberflächlich. Innovation? Fehlanzeige. Eigenleistung? Vermutlich nahe Null."
    Zu sagen, dass Geschmack subjektiv ist und im anschließenden Satz eine subjektive bzw. persönliche Meinung als allgemeinen Fakt zu präsentieren, ist nicht gerade schlau. Für mich ist Tom K. ein Meister des Oxymorons bezogen auf ganze Sätze. Shakespeare könnte sich ein Beispiel nehmen. Besonders mag ich das Wort "Vermutlich". Es scheint als ob Tom K. seine bisher noch nicht stark genug ausgedrückte Ablehnung, nun noch mit wilden Gerüchten bekräftigen will.

    Wie nett von ihm zum Schluss auch noch die Fans als kindlich oder sogar peinlich zu beschimpfen: "Immerhin: Wenn die sich stapelnden Massen vor den Bühnen über alberne Mitsingspielchen freuen werden,[...]"
    Albern. Das Wort, welches diesem Satz Aggressivität den Fans gegenüber verleit. Wenn 'Mitsingspielchen' albern sind, dann weiß ich dem Mann auch nicht zu helfen. Werfen wir einen Blick zurück in die Vergangenheit. Ich muss einzig und alleine die Namen der Bands oder der Sänger nennen, um die Albernheit und anscheinende Sinnlosigkeit des Mitsingens zu wiederlegen: Queen, Bon Jovi, Red Hot Chili Peppers, Michael Jackson. Entweder wusste er nicht was er da schreibt, oder er bezeichnet die ganze Welt als albern, weil sie gerne Spaß auf Konzerten haben.

    Zusammengefasst:
    Diese 'Kritik' basiert ausschließlich auf einer persönlichen Meinung und wurde stilistisch so verfasst um den Durchschnittsbürger negativ gegen die Band und ihre Fans zu beeinflussen. Tom K. widerspricht sich ständig und legt keine objektiven Fakten offen um seine Argumentation zu begründen. Bietet diese sogenannte Kritik eigentlich mehr als nur belangloses Geschwätz von einem Ahnungslosen Redakteur und einer persönliche negative Einstellung die schon an Hass grenzt?
    Nein.

    ps. Nein ich bin kein Fanboy. Mir gefallen eher weniger Songs von Hollywood Undead, doch wenn sich der Autor die Pistole durch eine so einseitige und schlechte Kritik schon an den Kopf setzt, hab ich mich dazu gezwungen gefühlt den trigger zu betätigen.