laut.de-Kritik
Der Berliner lässt die Roboter tanzen.
Review von Daniel StraubBerlins Housemeister lässt die Roboter tanzen. Konsequent nach vorne gehende Techno-Tracks hat Martin Böhm auf seinem zweiten Album versammelt. Der beinahe auf allen Stücken deutlich zu hörende Oktav-Bass gibt "Who Is That Noize" ein sympathisches Retro-Feeling, das jedoch zu keinem Zeitpunkt überzogen wirkt. Und eines ist nach dem ersten Hören bereits sicher: im Club machen die 15 Tracks des Albums mit Sicherheit eine gute Figur.
Mit seinen bisherigen Releases auf Ellen Alliens Bpitch Control Label hat sich Housemeister seit 2002 einen guten Ruf in der Technoszene erspielt. Als DJ eilt ihm der Ruf voraus, eine sichere Bank in Sachen Feierei zu sein.
Seine druckvollen Sets würzt er gerne einmal mit alten Electro- und 80er Klassikern. Bei seinen eigenen Tracks sind diese Einflüsse in Form von allerlei C-64-Sounds ständig präsent, wie beispielsweise bei "We Like The Arpeggiator On".
Wenn Housemeister ein ums andere Mal seine Vorliebe für einen fein herausgearbeiteten Oktav-Bass unter Beweis stellt, erinnern seine Tracks an die Release von Rok und Beroshima auf Müller Records. Das geht alles ohne wenn und aber nach vorne, ganz egal ob die Tracks "Gorilla Marketing" oder "Inordertodance" heißen.
Die Reduktion auf eine handvoll unterschiedlicher Stilmittel ist gleichzeitig aber auch die größte Schwäche des Albums. Mit zunehmender Spielzeit macht sich eine gewisse Gleichförmigkeit auf "Who Is That Noize" breit. Für ein bisschen Abwechslung sorgen zumindest Electro-Nummern wie "What You Want" oder "You Need A Cap". Den Charakter des Albums können sie jedoch nicht wirklich prägen.
Für diesen stehen die übrigen Tracks Pate mit ihren Referenzen an DAF, Liaisons Dangereuses und andere EBM-Bands der 80er Jahre. "Who Is That Noize" ist so etwas wie aktuelle Auffrischung jener Wurzeln.
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