laut.de-Kritik
Zwischen Joey Ramone, Lex Interior und David Bowie: das erste Indierock-Ausrufezeichen 2012!
Review von Kai ButterweckJordan Gatesmith, Sänger, Gitarrist und Howler-Mastermind kann nicht stillsitzen: Der quirlige Jüngling aus Minneapolis leidet an ADHS. Er muss ständig arbeiten und in Bewegung bleiben. Input, Input, Input, namentlich der amerikanische Sound der Sechziger oder seinen nicht minder geliebten Punk der Achtziger.
Zwei Einflüsse, die er und seine drei Mitstreiter Max, Brent und Ian in einer versifften Garage parken, die Starschnitte von Lou Reed und Joey Ramone zur Linken und ein CD-Regal voller Velvet Underground-, David Bowie-, Replacements- und The Cramps-Scheiben zur Rechten.
Die Gitarren in Brusthöhe umgeschnallt, und ab gehts. "America Give Up" wirbelt reichlich Staub auf. Von der ersten bis zur letzten Minute tobt sich das Quartett mit fast schon beängstigender Authentizität in Sachen Musik aus zwei Dekaden aus, von denen sie aufgrund ihres zarten Alters eigentlich nicht mal wissen dürften.
Denn als die Mannen um Wirbelwind Gatesmith geboren werden, wurde der Kalte-Kriegs-Zeiten-Punk bereits von diversen Subgenres aufgefressen; vom alternden Land-Of-The-Free-Surfsound ganz zu schweigen. Umso beeindruckender ist die zeitlose Frische, mit der die Jungspunde die verstaubten Ären wieder zum Leben erwecken und dabei klingen, als hätte man sie vor Jahrzehnten in eine Zeitmaschine gestopft und dieser Tage an den Strom angeschlossen.
Mit omnipräsenten Hand-Claps und dem Vibe der Beach Boys eröffnet "Beach Sluts" den knarzigen und verrauschten Lo-Fi-Reigen, ehe der Vierer nach einer halben Minute urplötzlich aufs Gaspedal drückt und zur Punkattacke ausholt. Es folgt das scheppernde und von Becken überladene "Back To The Grave", was ein bisschen klingt, als würden Weezer noch mal ganz von vorne anfangen.
Man spürt förmlich, dass der erste ultimative Höhepunkt nur noch eine Frage der Zeit ist. Spätestens mit dem folgenden "This One's Different" ist es dann soweit, wenn die heranwachsende Garde simpelsten Rock'n'Roll auspackt und dabei eine erstaunliche Nonchalance an den Tag legt. Gatesmiths Stimme klingt wie eine pubertierende Mischung aus Joey Ramone, Lex Interior und David Bowie. Lässig und fast schon zu arrogant für sein Alter spult er seine Verse ab.
Die imposantesten Momente entstehen jedoch, wenn sich etwa das breiige Gitarrengeschrammel bei "Wailing (Making Out)" trotz aller Brachialität wie Seide um die Gehörgänge legt oder der Uhuhuhu-Refrain" auf "Back Of Your Neck" klingt, als würden ihn auch noch unsere Enkelkinder in 30 Jahren vor sich her summen. Ebenso klar definiert und dennoch zeitlos kommen Songs wie "Told You Once" und "Free Drunk" daher.
"America Give Up" legt die Meßlatte für das Indierock-Jahr 2012 gleich zu Beginn auf schwindelerregende Höhe.
3 Kommentare
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*einen Millionär
Anna, was willst Du uns damit sagen?
Klar, die Howler Platte ist wirklich ein Brett, aber sag uns trotzdem, was Du dazu eingeworfen hast...