laut.de-Kritik
Hip Hop-Musik mit Herz, warmen Bassläufen und ideenreicher Sample-Kunst.
Review von Alexander EngelenRise Shine Soldier...
this is your day.
You've gone the extra mile
and spread your genius around the world.
You will be forever a stronghold...
an inspiration to many.
The pride and joy of my life,
my best friend and sharer of my dreams.
I will forever hold you first in my heart.
"High fives to the King of the Beats!"
Rise Shine Soldier...
You will forever shine in the hearts of many.
Die geschwätzige Hip Hop-Welt findet kaum Worte, den Verlust von Produzent James Yancey aka Jay Dee zu beschreiben. Mit diesem Gedicht hilft Jay Dees Mutter den sonst großmäuligen Rappern aus und spricht dem trauernden Genre aus dem Herzen.
Drei Tage vor seinem Tod, am 7. Februar 2006, seinem 32. Geburtstag, veröffentlichte J Dilla das Instrumentalalbum "Donuts", das zum Abschiedsgeschenk für seine geschockten Fans gerät. "Donuts" zeigt, auf was die Hip Hop-Welt nach dem tragischen Verlust Jay Dees verzichten muss: Hip Hop-Musik mit Herz, warme Bassläufe, ideenreiche Sample-Kunst, BoomBap mit Gänsehaut. Einfach den Sound, wie ihn nur Dilla schaffen konnte.
Große Musikstücke der Genre-Geschichte gehen auf die Kappe des einstigen Slum Village-Masterminds. Seit dem Jahr 1996 und der Veröffentlichung des Slum Village-Debüts "Fantastic (Vol.1)" nicken Köpfe zu den Soul-getränkten Beats Dillas. Allein The Pharcydes "Runnin'", Janet Jacksons "Got Til It's Gone", Tribes "Find A Way" oder die Alben "Like Water For Chocolate" von Common und "Voodoo" von D'Angelo sollten jedem Head mindestens so viel bedeuten wie die frisch geputzten Nikes.
Auf 31 Titeln, einem für jedes kreative Lebensjahr, schraubt sich Dilla zu etlichen Höhepunkten. Keiner länger als zwei Minuten, keine Raps, nichts was von der Genialität des Produzenten ablenken kann.
Sample-Wahnsinn aus den unendlichen Weiten eines Musik-Fanatikers, notorischen Crate Diggers und Soul-Liebhabers, der für Konventionen nichts übrig hat. Eines ist sicher: Ein Hip Hopper, der "Light My Fire" samplet, hat einen speziellen Platz in der Genre-Hall of Fame verdient.
Lieber Jay Dee, unsere nickenden Köpfe, tanzenden Beine und bewegten Herzen werden dich nicht vergessen ... we salute you!
4 Kommentare, davon einer auf Unterseiten
Das Album ist okay, aber Dilla wird mir zu sehr gehypet. Klar er hat gute Musik gemacht, aber er war jetzt nicht die Innovation in Person von daher, verstehe ich diesen Dilla Hype nicht.
@Rower (« Das Album ist okay, aber Dilla wird mir zu sehr gehypet. Klar er hat gute Musik gemacht, aber er war jetzt nicht die Innovation in Person von daher, verstehe ich diesen Dilla Hype nicht. »):
Doch war er. Punkt.
REST IN PEACE!
Kann man daraus nicht ne Review in der Meilensteinrubrik machen?